Fröhliche Konsumenten
Optimismus zum Jahreswechsel: Die Verbraucherstimmung in Deutschland hat sich trotz wachsender Konjunkturrisiken zum Jahresende noch einmal leicht verbessert. Das berichtet das Marktforschungsunternehmen GfK in seiner Konsumklimastudie vom Dezember. Entscheidender Faktor: der stabile Arbeitsmarkt. Die Verbraucher rechnen mit steigenden Einkommen, Konjunkturrisiken beeindrucken sie nicht.
Konsumklima

Fröhliche Konsumenten

Optimismus zum Jahreswechsel: Die Verbraucherstimmung in Deutschland hat sich trotz wachsender Konjunkturrisiken zum Jahresende noch einmal leicht verbessert. Das berichtet das Marktforschungsunternehmen GfK in seiner Konsumklimastudie vom Dezember. Entscheidender Faktor: der stabile Arbeitsmarkt. Die Verbraucher rechnen mit steigenden Einkommen, Konjunkturrisiken beeindrucken sie nicht.

Deutschlands Verbraucher blicken trotz wachsender weltweiter Konjunkturrisiken optimistisch ins neue Jahr. Sie rechneten auch in den kommenden Monaten mit einem leichten Wirtschaftswachstum und steigenden persönlichem Einkommen. Das berichtete das Marktforschungsunternehmen GfK in Nürnberg. Es befragt dazu monatlich rund 2.000 Verbraucher.

Hohes Konsum-Niveau

In Erwartung einer weiter wachsenden Wirtschaft rechneten viele Haushalte inzwischen auch wieder mit steigenden Einkommen, so das Nürnberger Institut. Die Verbraucherstimmung habe sich damit im Vergleich zum Vormonat weiter verbessert, heißt es in der GfK-Konsumklimastudie vom Dezember. Der Konsumklima-Index für Januar 2017 stieg um auf 9,9 Punkte – das ist allerdings nur noch 0,1 Punkt mehr als im Vormonat.

Die Anschaffungsneigung ist bereits auf einem so hohen Niveau, dass mit größeren Steigerungen eigentlich nicht mehr zu rechnen ist.

Konsumforscher Rolf Bürkl

Lediglich bei der Bereitschaft zu größeren Anschaffungen zeigten sich die Verbraucher zuletzt nicht mehr ganz so ausgabefreudig. Die Ursachen dafür seien auch der GfK nicht ganz klar, sagte Konsumforscher Rolf Bürkl. «Man muss aber auch sagen: Die Anschaffungsneigung ist bereits auf einem so hohen Niveau, dass mit größeren Steigerungen eigentlich nicht mehr zu rechnen ist», gab Bürkl zu bedenken.

Das gelte inzwischen für die gesamte deutsche Verbraucherstimmung. «Oben wird die Luft langsam dünn», sagte Bürkl. Nachdem der Konsumklima-Index von 2012 bis Mitte 2015 stark zugelegt habe, bewege er sich seitdem eher seitwärts. Große Sprünge erwarte er zumindest für 2017 nicht.

Entscheidender Faktor: der stabile Arbeitsmarkt

Das hängt nach Bürkls Einschätzung auch mit der wieder etwas steigenden Inflationsrate zusammen. Die dämpfende Wirkung der niedrigen Energiepreise falle langsam weg. Damit hätten die Bundesbürger weniger Kaufkraft im Portemonnaie.

Eine wichtige Stütze des Konsumklimas bleibt nach Einschätzung der GfK der stabile Arbeitsmarkt: «Offenbar ist das für die Verbraucher die entscheidende Größe, wenn es um ihre Konsumentscheidungen geht.» Das mache sie anscheinend widerstandsfähig gegenüber einer Reihe von Risikofaktoren, wie möglichen Trump-Effekten, der Brexit-Entscheidung, der Finanzkrise in Italien und der anhaltend großen Terrorgefahr. Auch in der Vergangenheit haben sich Verbraucher solchen weltwirtschaftlichen Entwicklungen gegenüber als vergleichsweise resistent gezeigt − vorausgesetzt, sie müssen nicht um ihren Job fürchten.

Sparneigung im Oktober wieder etwas gesunken

Dass viele Bundesbürger ihr Geld lieber in den Konsum steckten als es zu sparen, hänge auch mit dem niedrigen Zinsniveau zusammen, so die Nürnberger Marktforscher. Die Sparneigung ist nach GfK-Angaben im Oktober wieder etwas gesunken, nachdem sie in den zurückliegenden Monaten leicht gestiegen war. Mit minus 64 Punkten liege sie im Dezember aber vom historischen Tief von 74 Punkten im Jahr 2015 noch ein gutes Stück weit entfernt.

(dpa/BK/H.M.)