Der frühere Erlanger Bürgermeister und Bezirkstagspräsident von Mittelfranken, Gerd Lohwasser, verstarb am 5. Januar im Alter von 74 Jahren. (Foto: Stadt Erlangen/smü)
Gerd Lohwasser

Trauer um „politisches Vorbild“

Die CSU Erlangen-Stadt trauert um den mit 74 Jahren verstorbenen früheren Erlanger Bürgermeister Gerd Lohwasser. „Er hat Erlangen und Mittelfranken über viele Jahre geprägt, war ein leidenschaftlicher Kommunalpolitiker und Demokrat und genoss Anerkennung über Parteigrenzen hinweg“, sagte Bayerns Innenminister Joachim Herrmann, selbst Erlanger MdL und mittelfränkischer CSU-Bezirkschef.

Gerd Lohwasser hat Erlangen und Mittelfranken über viele Jahre hinweg geprägt, er war sage und schreibe 39 Jahre lang Mitglied des Stadtrats und 19 Jahre lang Bezirksrat. Erlangen verliert mit ihm ein politisches Schwergewicht und Urgestein, ich verliere einen langjährigen guten Freund, der mir sehr fehlen wird.

Joachim Herrmann

Das sagte der Erlanger MdL und mittelfränkische CSU-Bezirkschef, Bayerns Innen- und Kommunalminister Joachim Herrmann, zum Tod des früheren Erlanger Bürgermeisters und Bezirkstagspräsidenten von Mittelfranken, Gerd Lohwasser.

„Kommunalpolitiker mit Herz und Verstand“

Lohwasser habe nicht nur die Erlanger Schulpolitik viele Jahre geprägt, sondern auch das Profil Erlangens als Gesundheitsstadt und Medizinstandort. Weitere Schwerpunkte seiner kommunalpolitischen Tätigkeit seien der Sport sowie der Brand- und Katastrophenschutz gewesen, so Herrmann, der weiter betont:

Das alles waren politische Arbeitsfelder, die Lohwasser immer mit großer Leidenschaft und Durchsetzungsvermögen, aber auch mit  Kompromissfähigkeit und Humor beackert hat. Ich werde Gerd Lohwasser sehr vermissen. Besonders mit seiner positiven Lebenseinstellung, gepaart mit einem gesunden politischen Ehrgeiz, war er ein politisches Vorbild. Gerd Lohwasser war aber auch ein Kommunalpolitiker mit Herz und Verstand, dem man über alle Parteigrenzen hinweg größte Anerkennung für seine Arbeit zollt.

Joachim Herrmann

Positiv für Erlangen gewirkt

Auch die CSU Erlangen-Stadt verliert ihrem Bekunden nach „einen guten Freund, dessen Rat und Unterstützung wir immer schätzten“, so der Kreisverband. Lohwasser sei immer auf Menschen zugegangen und habe in vielfältigen Positionen mit Herz und Verstand Politik für die Bürger Erlangens und weit darüber hinaus gemacht. „Über alle Parteigrenzen hinweg fand seine Arbeit größte Anerkennung“, würdigte der Verband den Verstorbenen. Außerdem gelte:

Lohwasser war gleichermaßen Motor der „Bildungsoffensive“ und prägte Erlangens Profil als „Gesundheitsstadt“. Die Angersanierung der GEWOBAU gestaltete er als Aufsichtsratsvorsitzender maßgeblich mit. Ob Sport, Schulen, Feuerwehr, BRK – die Liste seiner Arbeitsfelder bleibt unvollständig. Der leidenschaftliche Sportler und Lehrer war für jeden ansprechbar und stellte sich immer wieder neuen Aufgaben.

CSU Erlangen-Stadt

Von früh an im Dienste der Politik

Der 1941 in Karlsbad im Sudetenland geborene Lohwasser war seit 1970 Mitglied der CSU und langjähriger stellvertretender CSU-Kreisvorsitzender. Er gehörte dem Erlanger Stadtrat von 1972 bis 2011 an. Von 1978 bis 1987 war Lohwasser Vorsitzender der CSU-Stadtratsfraktion, von 1987 bis 2011 dritter beziehungsweise zweiter Bürgermeister der Stadt Erlangen.

Von 1982 bis 2003 war der ehemalige Lehrer und Schulrat Bezirksrat, von 1990 bis 2003 auch Bezirkstagspräsident von Mittelfranken. Die Zusammenfassung der Bezirksverwaltung in einem neuen Bezirksrathaus und die Errichtung der Bezirksstiftung „Natur-Kultur-Struktur“ werden als Meilensteine seines Wirkens betrachtet.

Bei der offiziellen Verabschiedung aus der aktiven Politik im Jahr 2011 zeichnete der damalige CSU-Oberbürgermeister Siegfried Balleis seinen langjährigen Stellvertreter mit dem Goldenen Ehrenring der Stadt aus. Bereits 2002 erhielt Lohwasser das Bundesverdienstkreuz, 2005 folgte der Bayerische Verdienstorden.

Lohwasser hinterlässt zwei Söhne. Seine Frau Bärbel verstarb bereits 2010.