30 Jahre lang war der CSU-Politiker Ingo Friedrich Mitglied des Europäischen Parlaments in Straßburg. (Foto: imago / Reiner Zensen)
Peutinger-Medaille

Ehrung für einen „Europäer der ersten Stunde“

Der ehemalige Vizepräsident des Europäischen Parlaments, Ingo Friedrich (CSU), ist der diesjährige Träger der Goldenen Peutinger-Medaille. Bei der Verleihung in Augsburg würdigte Laudator Innenminister Joachim Herrmann Friedrich für dessen vielfältiges Engagement für die Europäische Union (EU).

Als „Europäer der ersten Stunde“ würdigte Bayerns Innenminister Joachim Herrmann den ehemaligen Vizepräsidenten des Europäischen Parlaments, Ingo Friedrich. Bei der Verleihung der Goldenen Peutinger-Medaille in Augsburg lobte Herrmann Friedrichs jahrzehntelangen Einsatz in der europäischen Politik:

Du, lieber Ingo, bist mit Leib und Seele Europäer. Über drei Jahrzehnte hinweg hast Du Dich als Mitglied des Europäischen Parlaments für die Menschen in Bayern, Deutschland und Europa eingesetzt.

Joachim Herrmann

Mit Bezug zur Gegenwart betonte Herrmann: „Die Bewältigung der aktuellen Flüchtlingskrise stellt die EU vor eine gewaltige politische Bewährungsprobe – vielleicht die größte bislang in der gemeinsamen Geschichte.“ Hier gehe es mehr denn je um gemeinsame Solidarität. Die gemeinsamen europäischen Spielregeln müssten endlich wieder zur Anwendung kommen, etwa das Dublin-Abkommen oder die effektive Sicherung der EU-Außengrenzen. Und, so Herrmann weiter in seiner Laudatio auf Friedrich: Gerade deshalb brauchen wir auch in Zukunft starke Volksvertreter wie Dich, denen europäische und nationale Interessen ebenso vertraut sind wie die Belange der Bürgerinnen und Bürger sowie des Mittelstands.

Mitinitiator der Flagge der EU

Besonders würdigte Herrmann auch Friedrichs Initiative für die Flagge der EU: „Zwölf goldene Sterne auf blauem Grund sind heute ein für alle Welt sichtbares Zeichen für die Einheit Europas. Mit Deinem Antrag für die  Verwendung der Europafahne als Flagge der Europäischen Gemeinschaften hast Du die Identität der EU bis heute maßgeblich mitgestaltet.“ Auch dass die Europäische Grundrechte-Charta das geistig-religiöse Erbe Europas ausdrücklich erwähnt, geht laut Herrmann auf Friedrichs Engagement zurück. „Das christliche Menschenbild gehört für Dich zum unverbrüchlichen Fundament unseres Kontinents“, lobte der Innenminister den Geehrten weiter.

Friedrich war von 1979 bis 2009 ununterbrochen Mitglied des Europäischen Parlaments, davon von 1999 bis 2007 Vizepräsident und von 2007 bis 2009 Quästor und Präsidiumsmitglied des Europäischen Parlaments. Seit 2009 ist Friedrich Präsident des Europäischen Wirtschaftssenats. Im Juni 2015 wurde er zum Präsidenten der Wilhelm-Löhe-Hochschule der Diakonie Neuendettelsau gewählt. Für sein Engagement um ein freies und geeintes Europa erhielt Friedrich nun die Goldene Peutinger-Medaille, die vom Peutinger-Collegium, einer europäischen Vereinigung von Personen aus Wirtschaft, Politik, Justiz, Wissenschaft und Kunst, verliehen wird.