Erstmals im Rahmen einer Ideenwerkstatt erläuterten Kommunalpolitiker und andere Verantwortliche aus dem Stadt- und Landkreis Würzburg den dortigen derzeitigen Sachstand bezüglich der Asyl-Unterbringung. (Foto: CSU Würzburg-Land)
CSU Würzburg-Land

Ideen sind gefragt

Zu einer Ideenwerkstatt zum Thema „Asyl“ hatte die CSU Würzburg-Land erstmals Mandatsträger und Verantwortliche eingeladen, um gemeinsam zu Lösungen bei der Asyl-Frage vor Ort zu finden. Eine Fortsetzung dieses nach Meinung aller Beteiligten hilfreichen und fruchtbaren ersten Treffens dieser Art soll bereits in Kürze folgen.

Ein Thema beschäftigt die Verantwortlichen der CSU im Landkreis Würzburg nach eigenen Angaben derzeit mehr als alle anderen: Wie, wo und wann können die vielen Menschen auf der Flucht, insbesondere mit Blick auf ein sicheres und besseres Leben in Deutschland, untergebracht werden? Die CSU im Landkreis Würzburg rief deshalb ihre Mandatsträger zu einer Ideenwerkstatt „Asyl“ zusammen. Unter Leitung des CSU-Kreisvorsitzenden Thomas Eberth und des CSU-Fraktionsvorsitzenden Manfred Ländner, MdL, wurde im Kreisvorstand, in der Fraktion und mit den CSU-Kommunalpolitikern ein Sachstandsbericht und mögliche Lösungsansätze für die Unterbringung in der Region diskutiert. Schnell wurde dabei deutlich, dass gerade die Kommunen bei ihren Kindergärten- und Schulplätzen, dem generellen Alltag in der Gemeinde sowie bei der Akzeptanz durch die Bürger vor großen Herausforderungen stünden.

Gefordert seien im besonderen Maße alle kommunalen Mandatsträger, die sich in der Regel unmittelbar vor Ort mit der Organisation der Unterbringung von Flüchtlingen gleichwie den Sorgen der Bevölkerung auseinanderzusetzen hätten, wussten alle Verantwortlichen. „Wir stellen uns dieser Herausforderung sowie Verantwortung und danken für die bisherige Unterstützung der ehrenamtlichen Helfer, der Hilfsorganisationen, den Verwaltungen und der Polizei. Der organisatorische und auch personelle Aufwand ist sehr hoch und die Hilfsdienste, die Bürgermeister vor Ort und die Ehrenamtlichen leisten einen unschätzbaren Dienst, der unser aller Respekt und Dank verdient“, sagte Eberth und ergänzte: „Allerdings müssen unbedingt weitere dezentrale Unterkünfte geschaffen werden, um die weitere Unterbringung zu gewährleisten.“ 

Integration der Asylbewerber im Blick

Dies werde auch allein aufgrund des herannahenden Winters die wichtigste Aufgabe sein, sagte auch Würzburgs Oberbürgermeister Christian Schuchardt (CDU). Schuchardt gab zugleich einen kurzen Überblick über die Situation in der Stadt und lobte, so wie Eberth, die Hilfsbereitschaft der Menschen. Das Würzburger Stadtoberhaupt forderte aber gleichermaßen auch, die Ängste und Sorgen der Nachbarn und Bürger ernst zu nehmen, denn diesem Dialog müssten sich alle stellen und Sorgen rechtzeitig positiv begegnen. „Mit Informationen, Begegnungen, Gesprächen und Miteinander können Vorurteile abgebaut, die Situationen erklärt und Konflikte geklärt werden“, waren sich Schuchardt und Eberth einig.

Nach Auffassung der örtlichen CSU-Politiker sollten die Flüchtlinge auch schneller arbeiten dürfen. „Es gibt in den Dörfern viel zu tun, das aus Kapazitäts- und Kostengründen nicht erledigt werden könne; hier wäre ein unkomplizierter Einsatz von Flüchtlingen der beste Weg zur Integration und Vorbeugung von Langeweile in den Unterkünften.“ Weiterhin müsse, so die Anwesenden, ein neuer Anlauf für den sozialen Wohnungsbau unternommen werden und müssten die Standards für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge massiv abgebaut werden. Die weitere intensive Sprachförderung und Bildung von Flüchtlingen seien ebenfalls eine fortwährende Zielsetzung, genauso wie der Abbau von Hindernissen für Asylbewerber mit Bleibeperspektive beim Zugang zum Arbeitsmarkt.

Unterstützung für Landratsämter gefordert

Die kommunale Familie, insbesondere die Landratsämter, bräuchten dabei dringende staatliche Unterstützung bei den Personalkosten, die immens ansteigen werden, forderten die Landkreispolitiker und zeigten sich dabei einig: „Es darf nicht dazu kommen, dass wir unsere Kapazitätsgrenzen überschreiten und bei aller Fremdhilfe die eigene Leistungsfähigkeit überschätzen. Es geht nur, wenn Europa und Deutschland bis zu jeder einzelner Kommune zusammenarbeiten. Andernfalls fehlt die Akzeptanz in der Bevölkerung.“ Gerade aber nur gemeinsam mit allen Kommunen und solidarisch mit den Bürgern sei diese politische und gesellschaftliche Herausforderung zu bewältigen, lautete das Fazit der Veranstaltung, die nach Meinung ihrer Veranstalter den Auftakt für weitere Gespräche zu dem Thema bilden sollte. Noch Mitte September werde es bereits eine weitere Sitzung geben und solle zudem ein Forderungskatalog an die Bundes- und Landesregierung erstellt werden.

Daten aus dem Landkreis Würzburg:

Bei der Ideenwerkstatt gab Michael Horlemann, Leiter des für die Unterbringung zuständigen Geschäftsbereichs des Landratsamtes, Einblicke in die aktuellen Daten aus dem Landkreis: Demnach seien derzeit circa 450 Plätze in dezentralen Unterkünften und circa 160 Plätze in Gemeinschaftsunterkünften belegt; in Notunterkünften würden 240 Plätze vorgehalten.