Horst Seehofer (M.) hält eine Karikatur von sich in die Höhe, die er beim Sommerempfang der CSU Kelheim vom Kreisvorsitzenden Martin Neumeyer (l.) geschenkt bekam. (Foto: S. Heindl)
CSU Kelheim

Hoher Besuch für Kreisverband

Nicht immer kommt gleich der Parteivorsitzende zum Sommerempfang eines Kreisverbands. Bei der CSU Kelheim gab es dagegen eine Ausnahme: Sie schaffte es, Horst Seehofer als Ehrengast zu gewinnen. Dabei war dieser noch kurz zuvor im Elmau-G7-Gipfel-Stress und dort von der „großen Weltpolitik“ umgeben.

Für die Kelheimer CSU war es etwas Besonderes, ihren Parteichef Horst Seehofer bei ihrem Sommerempfang begrüßen zu dürfen. Dementsprechend viele Mitglieder aus dem Kreisverband und Gäste – insgesamt an die 600 – hatten sich zum Sommerempfang in der Gemeinde Kirchdorf im Landkreis Kelheim eingefunden. Eine Stippvisite in Kirchdorf habe bislang noch keinem Spitzenpolitiker geschadet, ließ vorab bereits der CSU-Ortsvorsitzende von Kirchdorf, Wolfgang Marxreiter, verkünden.

Organisiert hatte den Sommerempfang des Kreisverbands und damit auch den Besuch Seehofers der Kreisvorsitzende Martin Neumeyer, MdL. Offensichtlich kam ihm dabei bereits seine künftige räumliche Nähe zu Seehofer zu Hilfe: Der Kreis-CSU-Chef und MdL zieht als bayerischer Integrationsbeauftragter am 1. Juli in die Bayerische Staatskanzlei ein. Das könne durchaus ein Risiko sein, witzelte Seehofer über die Personalie, weil Neumeyer – so wie er auch – ein risikobereiter Politiker mit viel Eigeninitiative sei. Zumindest aber beziehe Neumeyer Räume „außer Hörweite“; Neumeyers Arbeit stehe aber dennoch in seiner „Reichweite“.

Mit „Super-Horst“ und Imitator

Der rührige niederbayerische Kreisvorsitzende zeigte sich abermals erfreut darüber, dass er mit seiner Arbeit als CSU-Integrationsbeauftragter nun in die Staatskanzlei einziehen dürfe und dass damit das Thema „Integration“ eine Aufwertung sowie mehr Beachtung erführe. Dementsprechend will er, der sich schon seit über 20 Jahren dem Thema verschrieben hat, die Integration künftig noch „offensiver“ angehen. Dass das nicht nur Theorie, sondern auch Praxis ist, zeigte sich beim Sommerempfang: Neumeyer hatte auch Flüchtlinge sowie in der Flüchtlingsarbeit Engagierte eingeladen.

Und auch der Humor kam bei dem Sommerempfang nicht zu kurz: So überreichte Kreisvorsitzender Neumeyer Horst Seehofer eine „Super-Horst“-Karikatur. Als weitere Überraschung hatte er den Seehofer-Imitator Fabian Borkner eingeladen, dessen Stimme in typischem Seehofer-Ton aus dem Off erklang. Seehofer machte den Spaß mit und verriet, dass er für die Karikatur durchaus einen Verwendungszweck habe: Nämlich schmücke er seine Modelleisenbahn in seinem Keller zuhause mit Accessoires seiner politischen Laufbahn. Und als Borkner und Seehofer sich auf der Bühne die Hand schüttelten, meinte Seehofer über Borkners Auftritt: „Das war doch der Strauß. Von der Stimme her und vom ‚Gnaack‘.“