Freude über Dezentralisierung
Der Ring Christlich-Demokratischer Studenten in Bayern (RCDS) befürwortet die Ankündigung des Bayerischen Kultusministers Ludwig Spaenle im Ministerrat, mehr Studienangebote im ländlichen Raum zu schaffen. Sofern dies nicht zu Lasten der finanziellen Sicherheit zentraler Studienstandorte geschehe, sei die Dezentralisierung uneingeschränkt zu begrüßen.
RCDS

Freude über Dezentralisierung

Der Ring Christlich-Demokratischer Studenten in Bayern (RCDS) befürwortet die Ankündigung des Bayerischen Kultusministers Ludwig Spaenle im Ministerrat, mehr Studienangebote im ländlichen Raum zu schaffen. Sofern dies nicht zu Lasten der finanziellen Sicherheit zentraler Studienstandorte geschehe, sei die Dezentralisierung uneingeschränkt zu begrüßen.

„Mit der Schaffung von Außenstellen bestehender Hochschulen in zehn Standorten wird nicht nur mehr jungen Menschen die Möglichkeit geboten, in der Nähe ihrer Heimatorte einen Studienabschluss zu erreichen – auch Ballungsgebiete wie München oder Nürnberg werden entlastet“ – so die Reaktion des RCDS-Landesvorsitzenden Marcel Escher zu Wissenschaftsminister Ludwig Spaenles Absicht, in Bayern mehr Studienangebote im ländlichen Raum zu schaffen. Im Kabinett hatte Spaenle zuvor angekündigt, dass unter anderem mit Hilfe von digitalen Lernangeboten nun auch beispielsweise in Hauzenberg, Rothenburg o.d. Tauber oder Mühldorf am Inn ein direkter Hochschulzugang möglich werden soll.

Für den RCDS sei dies eine erfreuliche Nachricht, erklärt Escher weiter und betont: „Der RCDS steht nicht nur für ein flächendeckendes Bildungsangebot, sondern sieht auch enormes Potenzial im Bereich des Digitalen Lernens. Nur so kann verhindert werden, dass immer mehr junge Leute ihre ländliche Heimat verlassen und in die Städte ziehen. Nicht nur bezahlbarer Wohnraum ist in den überlasteten Ballungsräumen immer schwerer zu beschaffen – auch die Universitäten ächzen unter den rapide steigenden Studentenzahlen.“

Andererseits darf laut Escher wiederum nicht zu viel Potential von den zentralen Studienstandorten abgezogen werden, um diese nicht zu gefährden: „Für die Städte im ländlichen Raum bedeutet der Aufbau eines Hochschulstandorts eine enorme Aufwertung und bringt zusätzliche Impulse und Zukunftsperspektiven. Aber auch der wissenschaftliche Gesamtkontext muss stimmig sein. Es darf nicht die finanzielle Ausstattung der zentralen Universitäts- und Hochschulstandorte leiden. Denn diese bilden weiter das Kernstück der akademischen Bildung in Bayern“, so Escher.

Neue und mehr Studienangebote für die Region

Um die Stärkung des ländlichen Raums ging es bei der Präsentation des Ergebnisses des Wettbewerbs „Partnerschaft Hochschule und Region“. Im Oktober 2014 hatte das Bayerische Wissenschaftsministerium unter der Leitung von Ludwig Spaenle die Hochschulen für Angewandte Wissenschaften und Technischen Hochschulen in Bayern um Vorschläge zur Stärkung und Weiterentwicklung von Hochschulaktivitäten in den Regionen gebeten. Die eingegangenen Anträge waren dann von einer Jury von außerbayerischen Wissenschaftlern und Hochschulpräsidenten bewertet worden. Entsprechend der Bewertung der Jury werden nun auf Betreiben des Wissenschafts- und Kultusministeriums ab 2016 an zehn Standorten neue oder überhaupt erstmals Studiengänge angeboten werden.

Dies sind in Abensberg, Cham und Tirschenreuth ein von der Ostbayerischen Technischen Hochschule (OTH) Regensburg ausgehender berufsbegleitender Bachelorstudiengang „Soziale Arbeit“, in Nördlingen und Memmingen das von den drei Hochschulen für Angewandte Wissenschaften Augsburg, Kempten und Neu-Ulm geleitete Verbundprojekt „Digital und Regional“, in Rothenburg o.d. Tauber und Miltenberg ein von den Hochschulen für Angewandte Wissenschaften Ansbach, Aschaffenburg und Weihenstephan-Triesdorf ausgerichteter Studiengang „Regio BWL“, der sich unmittelbar am Bedarf der Region ausrichtet, in Mühldorf am Inn der von der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Rosenheim angebotene duale Bachelorstudiengang „Pädagogik der Kindheit – Bildung und Sozialmanagement“ und in Hauzenberg und Straubing ein von der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Landshut mit Unterstützung der Hochschule München veranstalteter berufsbegleitender Bachelorstudiengang Wirtschaftsingenieurwesen.

Talente erkennen

„Wir können mit diesen Maßnahmen weitere Innovationen in Bayern erzeugen und Talente junger Menschen erkennen und entscheidend fördern. Diese können sich in der Region weiterqualifizieren und stehen nachher auch in der Region für Führungsaufgaben und als Spezialisten zur Verfügung. Die Menschen in allen Regionen sollen von der Leistungs- und Innovationsfähigkeit der Hochschulen profitieren und sie stärker als bisher nutzen können“, bilanzierte Spaenle und lobte: „Mit Hilfe innovativer und IT-gestützter Lernformate kann der klassische Gegensatz zwischen Hochschulstandorten und Städten ohne Hochschule aufgehoben und auch im ländlichen Raum ein direkter Zugang zur Hochschulbildung ermöglicht werden.“