Am 15. Januar 2016 wird der Bayerische Filmpreis 2015 verliehen – dieses Mal bereits zum 37. Mal in Folge. (imago / Spöttel Picture)
Bayerischer Filmpreis

Ehrenpreis für Molly von Fürstenberg

Der Ehrenpreis des Bayerischen Filmpreises geht in diesem Jahr an die deutsche Filmproduzentin Kerstin „Molly“ Dobbertin von Fürstenberg. Mit Filmen wie Doris Dörries' „Männer“ oder „Kirschblüten – Hanami“ prägt sie seit den 1990er Jahren die deutsche Filmszene. Verliehen wird der Bayerische Filmpreis 2015 am 15. Januar im Münchner Prinzregententheater.

Bereits zum 37. Mal in Folge wird am 15. Januar der Bayerische Filmpreis verliehen. Der diesjährige Ehrenpreis des Bayerischen Ministerpräsidenten geht dabei an die Filmproduzentin Molly von Fürstenberg: „Molly von Fürstenberg ist es gelungen, künstlerischen Anspruch mit Popularität zu vereinen. Sie war wegweisend für den neuen deutschen Film und wegbereitend für zahlreiche große Schauspielerinnen und Schauspieler“, so Ministerpräsident Horst Seehofer im Vorfeld der Verleihung.

Maßgeblich beteiligt am Erfolg des deutschen Kinos

Kerstin „Molly“ Dobbertin von Fürstenberg zählt für die Filmpreis-Jury zu den „herausragenden Produzentenpersönlichkeiten des deutschen Films“: „Geprägt von dem legendären Rainer Werner Fassbinder im Ensemble des Münchner Antitheaters wurde aus der 1942 geborenen Schauspielerin Kerstin Dobbertin, die für Fassbinder und Hans Noever in den 70er Jahren vor der Kamera stand, eine junge selbstbewusste Produzentin mit der Vision, künstlerischen Anspruch und Popularität zu verbinden.“ Gemeinsam mit Denyse Noever und Elvira Senft hatte sie in München eine Produktionsfirma gegründet, in der vor allem Frauen das Sagen hatten. Von Doris Dörries „Männer“ über Sönke Wortmanns „Kleine Haie“ bis hin zu „Der bewegte Mann“ war Molly von Fürstenberg daraufhin maßgeblich am Erfolg des Neuen Deutschen Kinos der 90er Jahre beteiligt. So wie sie in den 70er Jahren Teil des filmischen Aufbruchs war, so gelang es ihr als Produzentin im Laufe der weiteren Jahre das Filmgeschäft in Deutschland weiter zu professionalisieren.

Mit ihren Filmen half sie auch, ein deutsches Starsystem neu zu etablieren: Jürgen Vogel, Thomas Heinze, Karoline Herfurth, Diana Amft, Heiner Lauterbach, Uwe Ochsenknecht und Joachim Król heißen die bekanntesten davon profitierenden deutschen Filmstars. Insbesondere auch ohne Fürstenbergs Kontinuität bei ihrer Produzententätigkeit wäre das deutsche Kino laut Jury-Begründung um manchen Kassenerfolg und Star ärmer, die deutsche Unterhaltungskomödie gleichsam undenkbar. Mit „Kirschblüten – Hanami“, dem Film von Doris Dörrie und einem überragenden Elmar Wepper in der Hauptrolle, zeigt von Fürstenberg zudem, dass sie sich ihre Neugierde und Experimentierfreudigkeit bis heute bewahrt hat: Bei dem 2008 erschienenen Filmdrama hat sie mit geringem Produktionsaufwand großes Kino gemacht und ist mit Regisseurin und Drehbuchautorin Dörrie neue Wege gegangen. Dafür erhielt sie 2007 bereits zum zweiten Mal zusammen mit ihrem Mitproduzenten Harry Kügler den Produzentenpreis des Bayerischen Filmpreises.

Mittlerweile 37. Bayerischer Filmpreis

In den letzten Jahren ging der Ehrenpreis des Bayerischen Ministerpräsidenten unter anderem an Joseph Vilsmaier, Hannelore Elsner, Wim Wenders, Armin Mueller-Stahl, Margarethe von Trotta und Gernot Roll. Der Bayerische Film- und mit ihm der Ehrenpreis zählt zu den renommiertesten und mit einer Preissumme von insgesamt 296.000 Euro auch zu den bestdotierten Auszeichnungen in der deutschen Filmbranche. Die Preisträger erhalten bei erstmaliger Auszeichnung als Preissymbol die nach Entwürfen von Franz-Anton Bustelli von der Nymphenburger Porzellanmanufaktur hergestellte Figur „Pierrot“, bei weiteren Prämierungen eine andere Figur aus der „Italienischen Komödie“ sowie einen Geldbetrag; der Ehrenpreis ist undotiert. Zum ersten Mal wurde der Bayerische Filmpreis 1979 vergeben. Mit der Galaveranstaltung im Münchner Prinzregententheater am 15. Januar wird der Bayerische Filmpreis nun bereits zum 37. Mal verliehen. Dann werden auch die Namen der anderen Preisträger bekannt gegeben.

Gastgeber Seehofer kündigte bereits jetzt an:

Mit dem Bayerischen Filmpreis, eine der begehrtesten Auszeichnungen für Filmschaffende in Deutschland, beginnt das Filmjahr gleich mit dem Höhepunkt schlechthin. Der Filmpreis, den wir in diesem Jahr bereits zum 37. Mal in Folge vergeben, ist Dank und Anerkennung für alle Filmschaffenden, die uns mit Kreativität und Leidenschaft immer wieder unvergesslichen Kinogenuss bescheren. Gleichzeitig ist das rauschende Fest Ausdruck von Lebendigkeit und Attraktivität des Filmstandortes Bayern. Ich freue mich auf die filmischen Höchstleistungen dieses Jahres, eine spannende Preisverleihung und einen glanzvollen Abend.

Horst Seehofer