Ton in Beton: Der neue Nürnberger Konzertsaal soll neben der denkmalgeschützten Meistersingerhalle von 1963 entstehen. (Foto: imago/V. Preußer)
Musik

Nürnberger Bau-Domino

Die Frankenstadt errichtet bis 2023 einen neuen Konzertsaal - neben der Meistersingerhalle. Danach soll die altgediente Musikhalle zur Ausweichspielstätte für das zu renovierende Opernhaus dienen und ihrerseits saniert werden.

Die geplante neue Konzerthalle in Nürnberg soll westlich der Meistersingerhalle gebaut werden. Das hat der Stadtrat einstimmig beschlossen. Zunächst war von vielen als Standort ein großer Parkplatz im Osten der Halle favorisiert worden. Hier gebe es aber zahlreiche Probleme mit Schallschutz, Grundwasser und Sichtbarkeit der neuen Konzerthalle, sagte Baureferent Daniel Ulrich (parteilos). Der neue Konzertsaal soll zudem nicht wie ursprünglich geplant als Ausweichspielstätte während der Sanierung des Opernhauses genutzt werden. Das Musiktheater soll stattdessen während der Renovierung in der Meistersingerhalle einziehen.

Leuchtturm für Franken

Ulrich betonte, der Konzertsaal werde ein „neuer kultureller Leuchtturm“ sein, den man auch gut sehen können müsse. Dies sei am westlichen Standort gewährleistet. Weil man hier zudem einen gemeinsamen Eingangsbereich mit der Meistersingerhalle habe, sei der Standort im Westen, „mit Abstand die beste Lösung“, sagte Oberbürgermeister Ulrich Maly (SPD).

Die Stadt will die neue Halle mit 1500 Sitzplätzen nach der Fertigstellung sofort als Konzertsaal nutzen. Die ursprüngliche Idee, den Konzertsaal zu bauen, dann darin Opern zu spielen und den Saal danach erneut umzubauen, „würde unglaublich teuer werden“, wie Ulrich erläuterte. Der Konzertsaal solle vor allem eine herausragende Akustik haben; für Opern gebe es andere Anforderungen.

Oper in der Meistersingerhalle

Der künftige Opernintendant Jens-Daniel Herzog habe sich hier als „sehr experimentierfreudig“ gezeigt – und der Meistersingerhalle als Ausweichspielstätte zugestimmt. Sie werde zwar keine erstklassige Opernspielstätte sein, aber eine akzeptable, so Ulrich. Für die Opernnutzung seien auch nur „geringfügige“ Änderungen an dem denkmalgeschützten Gebäude nötig.

Der neue Konzertsaal soll von 2021 bis 2023 gebaut werden. Dann sollen die derzeitigen Veranstaltungen von der Meistersingerhalle in das neue Gebäude umziehen und die Meistersingerhalle für die Oper umgebaut werden. Von 2024 bis 2028 wird den Planungen zufolge das Opernhaus am Richard-Wagner-Platz saniert und das Musiktheater derweil in der Meistersingerhalle untergebracht. Zum Schluss soll die Meistersingerhalle saniert werden. Dort sind künftig Tagungen und Kongresse geplant. Die Kosten für den neuen Konzertsaal sind bisher noch unklar. Laut Finanzminister Markus Söder will der Freistaat Dreiviertel der Kosten tragen.