Barocke Pracht: Renovierungsarbeiten im Markgräflichen Opernhaus von Bayreuth (Foto: dpa/D. Karmann)
Theater

Barocke Pünktlichkeit

Die Renovierung des Markgräflichen Opernhauses von Bayreuth liegt voll im Zeit- und Kostenplan. Das zum UNESCO-Weltkulturerbe zählende Barock-Theater wird bis April 2018 für 32 Millionen Euro rundum erneuert. Bis Anfang 2020 entsteht nebenan sogar noch ein Museum zur Bühne, die einst Richard Wagner in die Stadt lockte.

Das Markgräfliche Opernhaus in Bayreuth gehört seit dem Jahr 2012 zum Weltkulturerbe der Unesco und wird seitdem runderneuert. Im April 2018 sollen die Bauarbeiten beendet sein – pünktlich zum 270. Geburtstag des 1748 eröffneten Opernhauses. Die Arbeiten liegen im angestrebten Zeit- und Kostenplan, wie Finanzminister Markus Söder jetzt erläuterte.

Der originale Raumeindruck im Opernhaus wurde wiederhergestellt. Der restaurierte historische Zuschauerraum zeugt von der Pracht des weltweit best erhaltenen Beispiels eines barocken Festraumes.

Markus Söder, Finanzminister

Die Maßnahme kostet rund 32,3 Millionen Euro. Eigentlich hätte die Sanierung schon früher fertig werden sollen, doch nach einem Wasserrohrbruch musste die Wiedereröffnung verschoben werden. Die Investition in das einzigartige Monument barocker Theaterkultur lohne sich, sagte Söder. Nach der Fertigstellung des Daches über dem Bühnenhaus steht nun der Einbau der Bühnentechnik an.

Das bedeutendste Beispiel höfischer Opernhausarchitektur werde künftig sowohl für Besichtigungen genutzt als auch in den Sommermonaten von Mai bis Oktober als Bühne bespielt – während ab Ende Juli im Festspielhaus auf dem Grünen Hügel die weltbekannten Wagner-Festspiele laufen.

Neues Museum für die Opernstadt Bayreuth

Im benachbarten Redoutenhaus entsteht ein Opernhausmuseum, das Anfang 2020 eröffnet werden soll. Dadurch wird Söder zufolge eine neue zentrale Anlaufstelle für die Besucher geschaffen, die auch den Anforderungen einer Weltkulturerbestätte gerecht werde. Das Markgräfliche Opernhaus in Bayreuth wurde von 1744 bis 1748 gebaut. Seit 2012 gehört es zum Unesco-Weltkulturerbe und gilt europaweit als einer der wenigen Theaterbauten dieser Zeit, die nahezu vollständig erhalten sind. Bauherrin war Markgräfin Wilhelmine von Bayreuth (1709-1758), eine Schwester Friedrichs des Großen. Sie hatte das Opernhaus anlässlich der Hochzeit ihrer Tochter Elisabeth 1748 einweihen lassen.

Gut 100 Jahre nach dem Tod Wilhelmines entdeckte Richard Wagner – auf der Suche nach einer Spielstätte für seine Werke – das Opernhaus in Bayreuth. Es schien ihm dann für seine Zwecke zwar doch nicht geeignet, jedoch fand er Gefallen an der Stadt und errichtete dort sein eigenes Festspielhaus.

(dpa)