Die Stadt Berching in der Oberpfalz ist Schauplatz des bekannten Rossmarktes. Bild: Imago/Westend61
Pferdemarkt Berching

Rösser und Reden locken Zuschauer

Nun war es in Berching im Landkreis Neumarkt wieder soweit: Mehr als 150 Pferde und Gespanne wurden wie jedes Jahr am Mittwoch nach Lichtmess in Berching aufgetrieben und zur Schau gestellt – beim größten Wintervolksfest der Oberpfalz. Zahllose Fieranten verwandelten so wieder die mittelalterliche Stadt in einen riesigen Warenmarkt.

Bei wenig winterlichen Bedingungen sind heute mehr als 100 prachtvoll geschmückte Pferde beim traditionellen Berchinger Rossmarkt im oberpfälzischen Landkreis Neumarkt aufgetrieben worden. „Schnee und Kälte wären uns lieber. Aber wir sind stolz, dass heuer wieder rund 20.000 Besucher zur Pferdeschau gekommen sind“, sagte Berchings Bürgermeister Ludwig Eisenreich (CSU) zu Beginn der Traditionsveranstaltung.

Viele der gut 60 Pferdehalter kommen bereits seit Jahrzehnten ins oberpfälzische Berching, um dort voller Stolz ihre Rösser zu präsentieren. Und auch die Besucher strömen jedes Jahr zu Tausenden – in der Regel zwischen 25.000 und 30.000 – in die mittelalterliche Stadt, um das Spektakel mitzuerleben.

Markus Söder heuer Gastredner

Hauptredner bei dem politischen Teil der Veranstaltung, der sogenannten politischen Kundgebung, war heuer Bayerns Finanzminister Markus Söder (CSU). Dieser nutzte sogleich die Marktbühne als Gelegenheit für ein Attacke auf den Länderfinanzausgleich. Dies sei ein System, das in Europa nicht funktioniere, betonte Söder und nannte als Vergleich:

In Griechenland bekommt man nur Geld von Europa gegen Reformen. Der deutsche Länderfinanzausgleich ist genau das Gegenteil. Dort bekommt man nur Geld, wenn man nix tut.

Markus Söder

Bayerisches Geld sei, so Söder, nun einmal am besten in Bayern aufgehoben und nicht in Berlin. In diesem Zusammenhang versprach der Minister auch, weiterhin den ländlichen Raum zu stärken: Der ländliche Raum solle genauso Zukunftsregion sein wie die Großstädte.

Jahrhundertealte Traditionsveranstaltung

Der Berchinger Rossmarkt selbst ist eine geschichtsträchtige Traditionsveranstaltung: Der erste „Berchinger Pferde- und Fohlenmarkt“ fand im Jahr 1926 statt; doch die Tradition der „Rossbeschau“ ist viel älter. Ihre Wurzeln reichen über 300 Jahre weit bis ins 17. Jahrhundert zurück. Damals bezog sich der Rossmarkt auf eine Vorschrift, die von Pferdebesitzern verlangte, ihre Tiere für Gesundheitsuntersuchungen vorzuführen.

Heute werden allerdings weder Pferde geprüft noch verkauft; erhalten geblieben ist nur die Pferdeschau an sich, umrahmt von einem bunten Markttreiben und einer politischen Kundgebung.

(Quelle: dpa / www.berching.de)