Auf dem ehemaligen Reichsparteitagsgelände in Nürnberg veranstalteten Rechtsextreme im Februar einen Fackelmarsch. (Foto: Imago)
Nürnberg

„Jede Mitwirkungsmöglichkeit verwirkt“

Ein CSU-Mitglied, das an einem Fackelmarsch auf dem ehemaligen Reichsparteitagsgelände in Nürnberg teilgenommen hat, soll so schnell wie möglich aus der Partei ausgeschlossen werden. Dies kündigte Generalsekretär Markus Blume jetzt an.

Die CSU wird das Parteimitglied, das sich an einem Fackelmarsch auf dem ehemaligen Nürnberger Reichsparteitagsgelände beteiligt hat, schnellstmöglich aus der Partei ausschließen. Dies erklärte Generalsekretär Markus Blume am Montagmorgen.

Eine solche Aktion ist mit unseren Grundwerten nicht vereinbar; wir verurteilen sie aufs Schärfste.

Markus Blume, CSU-Generalsekretär

Wie der Bayerische Rundfunk berichtet hatte, hat der 22-jährige Mann seine Teilnahme an dem von Rechtsradikalen organisierten Umzug zugegeben. Bei der Aktion hatten sich Ende Februar etwa zwei Dutzend Rechtsextremisten zunächst vor einem Flüchtlingsheim versammelt, wo sie von der Polizei kontrolliert wurden. Anschließend zogen sie mit Fackeln zum früheren Reichsparteitagsgelände.

Gegen alle Grundwerte

„Eine solche Aktion ist mit unseren Grundwerten nicht vereinbar; wir verurteilen sie aufs Schärfste. Wer sich daran beteiligt, hat in unserer Partei jegliche Mitwirkungsmöglichkeit verwirkt“, sagte Blume. „Bisher lagen uns weder von Polizei noch Staatsanwaltschaft belastbare Aussagen vor, dass es sich um ein CSU-Mitglied handelte. Nachdem sich das Mitglied allerdings selbst bekennt und die Aktion verteidigt, wird selbstverständlich sofort gehandelt. Wir werden, in enger Abstimmung mit dem örtlichen Bezirksverband, alles in die Wege leiten, um dieses Parteimitglied schnellstmöglich aus der CSU auszuschließen.“

„Widerwärtige Entgleisung“

Der Vorsitzende des CSU-Bezirksverbandes Nürnberg-Fürth-Schwabach Michael Frieser äußerte sich ebenso eindeutig: „Gerade in Nürnberg dürfen wir solche widerwärtigen Entgleisungen nicht zulassen und werden eine eventuelle Mitgliedschaft in unseren Reihen mit allen Mitteln beenden.“

Auch die Nürnberger CSU hatte zuvor bereits mitgeteilt, eine „polizeilich festgestellte Teilnahme“ an dem Fackelmarsch lasse sich „absolut nicht mit den Grundwerten und Überzeugungen der CSU vereinbaren“.