#Klartext: Die monatliche BAYERNKURIER-Kolumne von Markus Blume.
Meinung

Klar für Erneuerung

Kolumne Klartext mit Markus Blume. Der CSU-Generalsekretär wirbt in seiner Kolumne diesen Monat für Erneuerung: "Die Stärke der CSU war es immer, vermeintliche Widersprüche aufzulösen und mit politischen Lösungen zu versehen."
  1. Herr Blume, die CSU regiert seit mehr als 60 Jahren in Bayern. Warum muss sie sich jetzt verändern?

  2. Unser Erfolgsrezept war immer die permanente Erneuerung.

  3. Genau in diesem Sinne wollen wir nach einem schwierigen Jahr jetzt die richtigen Schlüsse ziehen, um den Grundstein für künftige Erfolge zu legen.

  4. Genügt der Wechsel an der Parteispitze nicht?

  5. Nein, das ist doch das seit Jahren erfolglose Modell der SPD.

  6. Wir dagegen wollen uns inhaltlich und organisatorisch genauso neu aufstellen wie personell.

  7. Wo sehen Sie den größten Änderungsbedarf?

  8. Zunächst einmal gilt es, die richtigen Fragen zu stellen.

  9. Wie werden wir als Partei wieder agiler, weiblicher, breiter in der thematischen Aufstellung? Wie werden wir wieder mehr Plattform und Bewegung?

  10. Die Antworten darauf wollen wir gemeinsam mit unseren Mitgliedern intensiv erörtern.

  11. Um welche Themen muss die Partei sich intensiver kümmern?

  12. Die Stärke der CSU war es immer, vermeintliche Widersprüche aufzulösen und mit politischen Lösungen zu versehen.

  13. Ökologie und Ökonomie, Wachstum und Nachhaltigkeit, Heimat und Weltoffenheit.

  14. Politische Wettbewerber erwecken immer den Eindruck, dass es nur ein „Entweder-oder“ gibt. Die Aufgabe von Volksparteien ist aber ein „Sowohl-als-auch“.

  15. Sie wollen die Basis wieder stärker einbinden. Wie soll das geschehen?

  16. Unsere Mitglieder sind unser Seismograf und unsere kollektive Intelligenz.

  17. Ich denke an interne Umfragen, mehr direkten Kontakt, weniger Strukturen und eine höhere Durchlässigkeit zwischen den Gliederungen.

  18. Arbeitskreise und Arbeitsgemeinschaften sollen miteinander statt nebeneinander arbeiten, auch mit gezielten Aufträgen des Parteivorstands.

  19. Es ist viel vorstellbar; es gibt in den nächsten Monaten keine Denkverbote.

  20. Um welche Bevölkerungsgruppen wollen Sie sich noch besonders bemühen?

  21. Als Volkspartei kümmern wir uns immer um die gesamte Bevölkerung.

  22. Die Grünen als politischen Gegner bekämpfen und selber grüner werden – geht das?

  23. Für mehr ökologische Sensibiliät brauchen wir nicht die Grünen.

  24. Das machen wir schon selbst.

  25. Die Bewahrung der Schöpfung ist ein urkonservatives Anliegen.

  26. Kann heutzutage eine Volkspartei überhaupt noch alle Wählergruppen ansprechen?

  27. Gegenfrage: Kann eine Klientelpartei jemals mehr als ein Milieu vertreten?

  28. Der Blick nach Berlin wie nach Europa zeigt doch klar, dass Volksparteien wichtiger sind denn je.

  29. Die Kunst der Volkspartei ist es, die Polarisierung der Gesellschaft in breiten Konsens zu übersetzen