A400M kommt nach Lechfeld
Der Fliegerhorst Lechfeld bei Augsburg wird Standort des neuen Transportflugzeugs A400M. An dem schwäbischen Luftwaffenstützpunkt soll ein "multinationaler Hub" für Partner aus Nato und Europäischer Union entstehen.
Bundeswehr

A400M kommt nach Lechfeld

Der Fliegerhorst Lechfeld bei Augsburg wird Standort des neuen Transportflugzeugs A400M. An dem schwäbischen Luftwaffenstützpunkt soll ein "multinationaler Hub" für Partner aus Nato und Europäischer Union entstehen.

Die Bundeswehr wird in Bayern einen zweiten Standort für das neue Transportflugzeug A400M eröffnen. Dazu sollen auf dem Fliegerhorst Lechfeld südlich von Augsburg 170 Millionen Euro investiert und 500 neue Dienstposten geschaffen werden, sagte Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen am Mittwoch in Wunstorf bei Hannover. Damit schafft die Luftwaffe auch die Voraussetzungen für einen „multinationalen Hub“, einen Flugzeugstützpunkt, an den sich Partner aus Nato und EU militärisch anlehnen können.

Sicherheit für den Standort

Zuvor hatte bereits der CSU-Bundestagsabgeordnete Hansjörg Durz den Standort des Transportflugzeugs bekannt gegeben. Durz sagte, mit dieser Entscheidung sei die Zukunft des Fliegerhorsts Lagerlechfeld langfristig gesichert.

Von der Leyen besuchte den Fliegerhorst Wunstorf – bisher einziger A400M-Standort – gemeinsam mit dem Unionsfraktionsvorsitzenden im Bundestag, Ralph Brinkhaus. Nach der mit vielen technischen Problemen und Verzögerungen behafteten Einführung des A400M kündigte die Verteidigungsministerin an, man werde nicht lockerlassen gegenüber der Industrie, „bis der A400M mit dem vollen Leistungsspektrum“ vor Ort sei. Bisher wurden nach Angaben der Luftwaffe 25 von insgesamt 53 neuen Maschinen an die Truppe ausgeliefert.

Der A400M gilt als modernster Militärtransporter der Welt. Er soll soll bei der Bundeswehr unter anderem die betagten Transall-Maschinen ersetzen. Für das Verteidigungsministerium war das Flugzeug in den vergangenen Jahren wegen zahlreicher technischer Probleme bei der Einführung aber auch Sorgenflieger Nummer eins.

Einsätze für Partner

Vom Standort Lechfeld aus will die Bundeswehr künftig wohl auch Transportflüge für benachbarte Nato-Partner anbieten. Deutschland plane den Aufbau einer multinationalen Einheit für Lufttransport mit bis zu zehn deutschen A400M – zur „Steigerung der Schlagkraft im Bündnis“, wie Generalleutnant Ingo Gerhartz, Inspekteur der Luftwaffe, im November in einem Gastbeitrag im Behörden Spiegel geschrieben hatte. Das Vorhaben soll auf dem Europäischen Lufttransportkommando aufbauen, das Parallel – und Doppelflüge der beteiligten Nationen vermeiden soll. Es ist bereits in Nato-Konzepte eingepflegt.

Das Ziel Multinationalität ließe sich auch geografisch von Lechfeld aus am besten verwirklichen, heißt es. Von der Leyen hat die Verbündeten zur Zusammenarbeit eingeladen: „Gemeinsamen als Europäer müssen wir die Transportkapazität in der Luftwaffe verbessern und wir sind entschlossen, dieses auch gemeinsam so auf die Beine zu stellen, dass es uns eine gewisse Unabhängigkeit gibt.“

(dpa/BK)