Ilse Aigner ist die Präsidentin des Bayerischen Landtags. (Foto: Imago/Overstreet)
Landtag

Plädoyer für eine „faire Streitkultur“

Die Präsidentin des Bayerischen Landtags, Ilse Aigner, wirbt in ihrer Weihnachtsansprache um mehr Verständnis und Respekt - auch in der politischen Auseinandersetzung. Ihr besonderer Dank gilt allen Einsatzkräften und Ehrenamtlichen.

In ihrer ersten Weihnachtsansprache mahnt die Präsidentin des Bayerischen Landtags, Ilse Aigner, den Zusammenhalt in der Gesellschaft an. „Wir müssen uns mehr um Verständnis, Respekt und Wertschätzung bemühen. Eine solche Haltung ist die Grundlage unserer demokratischen Kultur.“ Die in jüngster Zeit in deutschen Parlamenten aufflammende Konfliktfreude und Provokationslust um jeden Preis seien Gemengelagen, die sie „mit großer Skepsis sehe“. Aigners Gegenmittel: „Dem Auftrag der Wählerinnen und Wähler gerecht werden und die Probleme der Menschen im Land lösen.“ Die Präsidentin plädiert für eine „faire Streitkultur“.

Informationen statt Panikmache

In ihrer Ansprache, die Bayerische Rundfunk am 26. Dezember um 18.40 Uhr ausstrahlt, zeigt Aigner eine weitere Seite auf, wo sie „Lust am Konflikt“ ausmacht: in der Berichterstattung. Für die Landtagspräsidentin haben die klassischen Medien in einer komplexer gewordenen Welt eine entscheidende Aufgabe: „Sie berichten, was ist, ordnen Realität ein und geben damit Orientierung.“ Soziale Netzwerke als alleinige Nachrichtenquelle stellt Aigner in Frage. „Umso mehr gilt: Glauben Sie nicht alles, was Sie dort finden“, empfiehlt Aigner. Sie wolle „in keiner Welt leben ohne Tageszeitungen, ohne unsere bewährten Nachrichtenformate in Funk und Fernsehen.“ Wer sich umfassend informiere der sei „weniger anfällig für Panikmache.“

Um es klar zu sagen: Verrohung darf in unserer Gesellschaft keinen Platz haben!

Ilse Aigner, Landtagspräsidentin

Das zurückliegende Jahr sei „ein gutes Jahr für Bayern“ gewesen, sagt die Präsidentin und richtet sich direkt an Bayerns Bürgerinnen und Bürger: „Sie alle haben dazu Ihren Beitrag geleistet. Dafür danke ich Ihnen sehr herzlich.“

Dank an die Ehrenamtlichen

Ein besonderes Augenmerk legt Aigner auf die Menschen, die sich für das Gemeinwohl stark machen: „Die Feuerwehrleute, die Mitarbeiter in Sozialämtern, die Ärzte und Helfer in den Notaufnahmen, unsere Polizisten, unsere Soldaten und vor allem die vielen Ehrenamtlichen.“ Aigner sagt, es dürfe nicht akzeptiert werden, dass Helfer beschimpft und bedroht werden: „Um es klar zu sagen: Verrohung darf in unserer Gesellschaft keinen Platz haben!“

Für Bayerns Landtagspräsidentin der Kitt unserer Gesellschaft klar: „Verständnis, Respekt und Wertschätzung. Denn Zusammenhalt ist die beste Antwort auf spaltende Tendenzen.“