Ministerpräsident Horst Seehofer bei seinen CSUlern. (Bild: A. Schuchardt)
Umfrage

CSU stabil bei 45 Prozent

Wäre am kommenden Sonntag Bundestagswahl, bekäme die CSU mit weitem Abstand die meisten Stimmen im Freistaat. Die Sozialdemokraten können dagegen vom Hype um ihren Kanzlerkandidaten kaum profitieren. Gegen Bundeskanzlerin Merkel hat Schulz in Bayern keine Chance.

Ein halbes Jahr vor der Bundestagswahl verteidigt die CSU ihre Position als führende politische Kraft in Bayern. 45 Prozent der Bürger im Freistaat würden den Christsozialen ihre Stimme geben, wenn am kommenden Sonntag die Wahl wäre. So lautet das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage des Instituts GMS im Auftrag von Sat.1 Bayern. Die GMS-Umfrage bestätigt die große Zustimmung zur CSU im Freistaat. Bei ähnlichen Befragungen im Januar und im Februar erreichte die Partei 46 beziehungsweise 44 Prozent.

Sozialdemokraten gewinnen kaum

Anders als im Bund kann die bayerische SPD vom Hype um den neuen Parteivorsitzenden Martin Schulz kaum profitieren. Sie kommt auf 22 Prozent der Stimmen und kann ihr Ergebnis im Vergleich zum Februar nur um zwei Prozentpunkte steigern. Die Grünen erreichen in der aktuellen Umfrage 8 Prozent, die AfD 9 Prozent, die FDP 6 Prozent. Linke (4 Prozent) und Freie Wähler (3 Prozent) bleiben unter der Fünf-Prozent-Hürde.

CSU-Generalsekretär Andreas Scheuer erklärte angesichts dieses Ergebnisses, dass es in Bayern keinen Schulz-Effekt gebe. „Wir machen vor, wie man Rot-Rot-Grün erfolgreich verhindert: Gute eigene Politik, die richtigen Inhalte und die Defizite des Kandidaten Schulz konsequent offen legen.“ Die Zahlen seien eine glasklare Bestätigung sowie Aufmunterung für die bürgerliche Politik in Deutschland. „Wir haben Grund für Selbstbewusstsein und Optimismus.“

Die Mehrheit will Merkel

Keine Chance hat SPD-Kandidat Schulz in Bayern im direkten Vergleich mit Angela Merkel. Wenn Sie den Bundeskanzler direkt wählen könnten, würden sich 50 Prozent der Bayern für Merkel entscheiden. Schulz bekäme nur 33 Prozent. 13 Prozent der Bürger im Freistaat wollen keinen von beiden. 4 Prozent antworteten mit „ich weiß nicht“. Auffallend ist, dass sich 73 Prozent der CSU-Wähler für Merkel, aber nur 65 Prozent der SPD-Wähler für Schulz entscheiden würden. Bei den Anhängern der Grünen liegen Merkel und Schulz mit gut 40 Prozent gleich auf.

Klar in Führung liegt die Kanzlerin auch bei den meisten Eigenschaften, die die Wähler den Politikern zumessen. Sowohl bei „internationalem Ansehen“ (Merkel 67 Prozent, Schulz 23 Prozent), „Führungsstärke“ (Merkel 52 Prozent, Schulz 31 Prozent), „Kompetenz“ (Merkel 46 Prozent, Schulz 34 Prozent), „Glaubwürdigkeit“ (Merkel 44 Prozent, Schulz 28 Prozent) als auch bei „Sympathie“ (Merkel 39 Prozent, Schulz 29 Prozent) erhält die Kanzlerin deutlich mehr Zustimmung.

Innere Sicherheit als zentrales Thema

Wenig Erfolg im Freistaat hat der SPD-Kandidat mit seinem zentralen Wahlkampfthema. Auf die Frage, „Welches sind nach Ihrer Ansicht zurzeit die wichtigsten bundespolitischen Aufgaben“, entscheiden sich bei möglicher Mehrfachnennung nur 17 Prozent für „Soziale Gerechtigkeit“, das Lieblingsthema von Martin Schulz und der SPD. Innere Sicherheit, Terrorabwehr und die Flüchtlingspolitik erreichen hingegen Zustimmungswerte von mehr als 80 Prozent.

Keine klare Tendenz ergibt die Umfrage mit Blick auf die bevorzugte Regierungskonstellation: Nur ein Drittel der Wähler wünscht sich eine Neuauflage der Großen Koalition unter Führung der Union. Rot-­Rot-Grün oder andere Farbenspiele ohne die Union finden nur bei 18 Prozent der Bayern Gefallen.