Der CSU-Politiker Manfred Schilder. (Bild: CSU Memmingen)
OB-Wahl

CSU-Kandidat siegt in Memmingen

Nach 50 Jahren SPD-Herrschaft leitet künftig ein CSU-Politiker die Geschicke der Stadt. Manfred Schilder setzte sich bei der Oberbürgermeisterwahl mit 51,5 Prozent der Stimmen durch. Die Wahl war nötig geworden, weil der amtierende OB nach nur wenigen Wochen im Amt überraschend gestorben war.

Die Stadt Memmingen im Allgäu wird erstmals seit Jahrzehnten wieder von einem CSU-Oberbürgermeister regiert. Der CSU-Politiker Manfred Schilder (59) setzte sich bei der Wahl am Sonntag gegen Friedrich Zeller (50) von der SPD durch.

Amtsantritt am Dienstag

Nach dem auf der Internet-Seite der Stadt veröffentlichten vorläufigen Endergebnis holte Schilder in einem Kopf-an-Kopf-Rennen 51,5 Prozent der Stimmen. Zeller, früher Landrat von Weilheim-Schongau, kam auf 48,5 Prozent. Die Wahlbeteiligung lag mit 48,8 Prozent knapp unter der der letzten Stichwahl.

Schilder wird als neuer Rathauschef bereits am Dienstag ins Rathaus einziehen und die Amtsgeschäfte übernehmen. Gleich an seinem neuen Schreibtisch unterzeichnete er am Sonntagabend die Annahme der Wahl, wie Hauptamtsleiter Robert Langer mitteilte.

Schilder ist gebürtiger Memminger. Er war bislang Regionalgeschäftsführer der IHK Schwaben im Allgäu. Seit der letzten Kommunalwahl 2014 sitzt er für die CSU im Stadtrat

Bahnhof und Bäder als wichtige Projekte

„Am Dienstag ist Start, da ist die Vereidigung und dann geht es auch schon los, ich glaube, das wird zu einem Erfolg“, sagte Schilder nach seiner Wahl dem Sender Antenne Bayern. Nach dem Amtseid will der neue OB sich gleich mit den Referatsleitern zusammensetzen und die ersten Amtshandlungen in die Wege leiten. Als Kernthemen hatte er im Wahlkampf unter anderem den Umbau des maroden Bahnhofsviertels genannt, die Zusammenlegung der Bäder in der Stadt  sowie die IKEA-Ansiedlung am Autobahnkreuz.

Die Stadt Memmingen war laut Langer rund 50 Jahre fest in SPD-Hand gewesen. SPD-OB Ivo Holzinger hatte 36 Jahre lang die kreisfreie Stadt regiert. Er war damit bei seinem Ausscheiden im vergangenen Jahr Deutschlands dienstältester Oberbürgermeister. Auch seine beiden Vorgänger waren Sozialdemokraten.

Überraschender Tod des Oberbürgermeisters

Holzingers Nachfolger und Parteifreund Markus Kennerknecht war Ende Dezember beim Joggen zusammengebrochen und gestorben. Der SPD-Mann wurde nur 46 Jahre alt und war gerade einmal 38 Tage im Amt. Die Memminger waren somit schon zum zweiten Mal binnen fünf Monaten an die Urnen gerufen.

Seit Kennerknechts Tod führt die Zweite Bürgermeisterin Margareta Böckh (CSU) die Verwaltung der 43.000 Einwohner großen Stadt. Bei der OB-Wahl im vergangenen Herbst hatte es noch vier Kandidaten gegeben. Kennerknecht konnte sich damals erst in der Stichwahl endgültig gegen den damaligen CSU-Bewerber durchsetzen.