Blick durch's Milchglas: Einbrecher auf Beutesuche. (Foto: Imago/Gerhard Leber)
Kriminalität

Konzertierte Aktion gegen Einbrecher

Bei länderübergreifenden Schwerpunktkontrollen nimmt die Polizei in Bayern, Baden-Württemberg, Hessen und Rheinland-Pfalz 49 Verdächtige fest und deckt 453 Straftaten und Ordnungswidrigkeiten auf. "Ein voller Erfolg", freut sich der bayerische Innenminister Joachim Herrmann.

Bayerns Innenminister Joachim Herrmann hat die Abschlussbilanz der zweiten gemeinsamen länderübergreifenden Fahndungs- und Kontrollaktion von Bayern, Baden-Württemberg, Hessen und Rheinland-Pfalz gegen Einbrecherbanden veröffentlicht: Zwischen 9. und 11. März kontrollierten bayerische Fahnder 11.733 Personen und Fahrzeuge. Die insgesamt 1.167 eingesetzten Polizisten stellten dabei 198 Straftaten und Ordnungswidrigkeiten fest. Zwanzig Personen wurden vorläufig festgenommen, gegen vier davon wurden Haftbefehle erlassen.

Tausende Beamte im Einsatz

Länderübergreifend waren bei der Aktion insgesamt 3.264 Polizeibeamte im Einsatz. Es wurden 24.157 Personen und Fahrzeuge kontrolliert, 49 Personen festgenommen sowie 453 Straftaten und Ordnungswidrigkeiten zur Anzeige gebracht. „Unsere gemeinsamen Schwerpunktkontrollen waren ein voller Erfolg“, zieht Herrmann Bilanz. Bereits im Herbst 2017 werde es im Rahmen der bewährten Länderkooperation eine weitere gemeinsame Schwerpunktkontrollaktion gegen  Einbrecherbanden geben.

Wir haben den Fahndungsdruck ganz erheblich verstärkt und eine Reihe Krimineller aus dem Verkehr gezogen.

Joachim Herrmann, Innenminister

Die Einsätze wurden von den jeweiligen Landeskriminalämtern koordiniert. Die Kontrollen fanden überwiegend auf überregionalen Verkehrswegen wie Autobahnen und deren Ausweichrouten statt. Wie Herrmann deutlich macht, sind solche konzertierten Aktionen wichtiger Bestandteil des bayerischen Maßnahmenkonzepts gegen Wohnungseinbrecher. „Dank der intensiven Ermittlungs- und Fahndungsarbeit der Bayerischen Polizei hatten wir bereits 2015 einen deutlichen Rückgang der Einbruchszahlen. Dieses Niveau konnten wir 2016 mit insgesamt 7.470 Wohnungseinbrüchen stabilisieren.“ Die Häufigkeitszahl lag laut Herrmann bei 58 Einbrüchen pro 100.000 Einwohner. „Damit dürfte das Einbruchsrisiko in Bayern wie auch im Vorjahr bundesweit am niedrigsten gewesen sein“, sagt Herrmann. In Nordrhein-Westfalen liege das Einbruchsrisiko rund fünfmal höher.

Erfolge in Unterfranken, Oberbayern, Schwaben

Auf bayerischer Seite gab es während der Schwerpunktkontrollen unter anderem folgende Aufgriffe: In Unterfranken in Großwallstadt beobachtete ein Zeuge eine Person, die über ein Fenster in ein Einfamilienhaus stieg. Zwei weitere Personen standen währenddessen ‚Schmiere‘. Die alarmierten Polizisten konnten vorerst aber nur den ersten Täter festnehmen. Dessen Wohnungsdurchsuchung förderte zahlreiches Diebesgut zutage. Im Rahmen eines Großeinsatzes bayerischer und hessischer Einsatzkräfte konnten die beiden flüchtigen Täter später ebenfalls festgenommen werden.

Im Bereich des Polizeipräsidiums Oberbayern Nord kontrollierte die Polizei in Geisenfeld ein Auto, das mit auffällig langsamer Geschwindigkeit durch eine Siedlung fuhr. Dabei stellte sich heraus, dass der Fahrer wegen zahlreicher Diebstähle sowie Verstößen gegen das Waffengesetz zur Festnahme ausgeschrieben war.

Das Einbruchsrisiko dürfte in Bayern wie auch im Vorjahr bundesweit am niedrigsten gewesen sein.

Joachim Herrmann, Innenminister

Im Bereich des Präsidiums Schwaben Süd-West haben die Fahnder bei einer Kontrolle am Grenztunnel Füssen bei einem Beifahrer Cannabissamen gefunden. Bei der anschließenden Wohnungsdurchsuchung fanden die Ermittler 3,5 Kilogramm psylocybinhaltige Pilze, rund 50 Gramm Haschisch sowie weitere Drogen wie Kokain, Ecstasy, LSD und Amphetamin. Die Polizei geht von illegalem Rauschgifthandel in ’nicht geringer Menge‘ aus.