In Brüssel könnten demnächst die Beiträge Großbritanniens fehlen. (Foto: Imago/allOver-MEV)
Umfrage

Die EU soll sparen

Mehr als drei Viertel der Menschen in Bayern sind dagegen, dass Deutschland nach einem Austritt Großbritanniens mehr Geld nach Brüssel überweist. Bundesweit lehnen 70 Prozent höhere Zahlungen an die Europäische Union ab.

Eine deutliche Mehrheit der Bundesbürger lehnt es ab, dass Deutschland nach einem EU-Austritt Großbritanniens höhere Beiträge an die Europäische Union bezahlt. Bundesweit sind 70 Prozent der Befragten dagegen. In Bayern sind es sogar 79 Prozent. Höhere Zahlungen Deutschlands hatte zuletzt unter anderem Außenminister Sigmar Gabriel vorgeschlagen. Mit Großbritannien will einer der wichtigsten Netto-Zahler die europäische Gemeinschaft verlassen.

Insbesondere Befragte mit einem niedrigeren Einkommen lehnen Gabriels Vorschlag ab. Nur 18 Prozent der Personen mit einem monatlichen Haushaltsnettoeinkommen von unter 1.500 Euro stimmen Sigmar Gabriel zu. 72 Prozent von ihnen sind dagegen. In Ostdeutschland sind mit 75 Prozent ebenfalls besonders viele Menschen gegen höhere EU-Beiträge (Westen: 69 Prozent).

Auch in den eigenen Reihen findet Gabriel für seine Anregung keine große Unterstützung. 62 Prozent der SPD-Anhänger sind gegen höhere EU-Beiträge Deutschlands. Den größten Rückhalt erfährt er von den Anhängern der Grünen. 46 Prozent sind für seinen Vorschlag. Doch auch hier spricht sich eine Mehrheit (51 Prozent) dagegen aus. Von den CDU/CSU-Anhängern sind 71 Prozent gegen höhere EU-Beiträge aufgrund des britischen EU-Austritts.

Im Auftrag des Bayernkuriers befragte dimap zwischen dem 11. und 12. April 2017 bundesweit 1.042 wahlberechtigte Bürgerinnen und Bürger.