Die Zentrale der BayernLB (Bild: BayernLB)
Landesbank

BayernLB verdoppelt Gewinn

Nach dem Debakel um die Hypo Alpe Adria findet die Landesbank immer besser in die Spur. Die Neuausrichtung komme sichtbar voran, heißt es aus der Führungsetage. Das Thema HAA soll nach dem Willen der Verantwortlichen bis Ende Oktober abgeschlossen werden - voraussichtlich mit einem Vergleich, der der BayernLB mehr als eine Milliarde Euro einbringen könnte.

Die BayernLB hat ihren Gewinn im ersten Halbjahr auf 310 Millionen Euro verdoppelt. Landesbank-Chef Johannes-Jörg Riegeler sagte am Donnerstag in München: „Wir kommen bei der Neuausrichtung der Bank sichtbar voran.“ Im vergangenen Jahr hatten Abschreibungen auf Forderungen an die österreichische Hypo Alpe Adria und die Trennung von der ungarischen Tochterbank MKB die BayernLB tief in die roten Zahlen gedrückt. Nach Beseitigung der Altlasten und dank eines gut laufenden Kundengeschäfts erwartet die Landesbank für dieses Jahr ein Ergebnis vor Steuern im mittleren dreistelligen Millionenbereich. Das Kerngeschäft mit Firmen- und Immobilienkrediten in Deutschland lief dank der guten Konjunktur weiterhin rund. Die Tochter DKB sorgte mit neuen Kunden und höherem Zinsüberschuss für kräftig Rückenwind, und das Finanzmarktgeschäft warf dank Kursgewinnen bei Wertpapieren mehr ab. Auf der anderen Seite kosteten die neue EU-Bankenabgabe und die Einlagensicherung der Sparkassengruppe 147 Millionen Euro. Das Ergebnis vor Steuern sank um 94 Millionen auf 433 Millionen Euro. Ohne die Altlast MKB blieb unter dem Strich aber doppelt so viel Gewinn übrig. Haupteigentümer der BayernLB ist der Freistaat, ein Viertel gehört den bayerischen Sparkassen. Bis Ende Oktober soll das Abenteuer Hypo Alpe Adria, das die BayernLB fast in den Abgrund gerissen hätte, mit einem Vergleich beendet werden. Die Landesbank soll etwa die Hälfte der offenen Forderungen von 2,4 Milliarden Euro erhalten.

Söder: Wieder auf dem Weg zu einer normalen Bank

„Die erste Halbzeit kann sich sehen lassen“, kommentierte Finanzminister Markus Söder die Vorlage der Halbjahreszahlen der BayernLB. „Die erfolgreiche erste Halbzeit 2015 zeigt, dass die Bank nach der Bewältigung vieler Altlasten wieder auf dem Weg zu einer normalen Bank ist. Der erfolgreiche Restrukturierungskurs der letzten Jahre spiegelt sich nun auch im Ergebnis wider. Die heutigen Zahlen belegen: Die BayernLB ist wieder ein starker Partner für die deutsche Wirtschaft“, so Söder weiter.

Das im Juli unterzeichnete Memorandum of Understanding zwischen Bayern und Österreich zeichne zudem einen vielversprechenden Weg vor, nun auch die letzte und größte verbliebene Altlast „Hypo Alpe Adria“ aus dem Weg zu schaffen. In den Monaten davor war es bereits mit Hilfe des Freistaats gelungen, die ungarische Tochterbank MKB zu verkaufen und das toxische Wertpapierportfolio mit minderwertigen Hypothekenkrediten (sog. „ABS-Portfolio“) der BayernLB  mit einem Gewinn für den Freistaat Bayern loszuschlagen.