Nach den Streiks will die Post möglichst schnell wieder zum Normalbetrieb zurückkehren. (Foto: BK/dia)
Ende des Post-Streiks

Der Gang zum Briefkasten lohnt sich wieder

Der Post-Streik ist zu Ende: Alle Adressaten dürfen sich wieder auf Post freuen – sogar mehr als genug; denn in den vier Wochen des Streiks blieben die meisten Briefe und Pakete liegen. Auch die Firmen dürfen sich nun wieder auf eine reibungslose Zustellung ihrer Versandware und damit auf ein Ende streikbedingter Umsatzeinbrüche freuen.

Nach dem Ende des Poststreiks in der Nacht auf Dienstag soll sich die Arbeit im Großteil der Zustellbezirke innerhalb weniger Tage normalisieren. Das kündigte Post-Personalchefin Melanie Kreis nach dem Ende der Tarifverhandlungen am Sonntagabend im rheinland-pfälzischen Bad Neuenahr an. „Wir setzen alles daran, die Rückstände sehr zeitnah aufzuarbeiten“, so Kreis gegenüber der dpa.

Den Abschluss der Verhandlungen lobte die Verhandlungsführerin der Post als „Gesamtpaket, das unseren Mitarbeitern Sicherheit und Perspektive bietet sowie gleichzeitig künftiges Wachstum ermöglicht“. Zentraler Streitpunkt waren neue Regionalgesellschaften im Paketdienst mit schlechterer Bezahlung als der Post-Haustarif. Hiermit konnte sich die Post-Spitze durchsetzen, verpflichtete sich aber zugleich, das Modell nicht auf den wesentlich größeren Briefbereich zu übertragen. In den neuen Paket-Gesellschaften sollten jetzt tausende neue Stellen entstehen, sagte Kreis. Die Pläne eines Ausbaus von jetzt 6.500 auf 20.000 bis zum Jahr 2020 nannte sie „sehr realistisch“.

An dem Streik hatten sich in den vergangenen Wochen täglich um die 30.000 Beschäftigten beteiligt. Millionen Briefe und Pakete blieben in dieser Zeit jeden Tag liegen, die jetzt Schritt für Schritt zugestellt werden müssen. Die Auswirkungen des Streiks seien regional sehr unterschiedlich gewesen, war von Seiten der Post zu hören. Die Post hatte aber nie benannt, welche Regionen besonders von dem vierwöchigen unbefristeten Streik betroffen waren. Nach Schilderung von Postkunden gab es aber vor allem in Ostdeutschland große Probleme, da dort kaum Beamte für streikende Angestellte einspringen konnten. Berlin und München waren ebenso stark betroffen; aber auch zum Beispiel im nordrhein-westfälischen Münster blieben die Briefe teils bis zu zwei Wochen liegen.