Franz Josef Pschierer, MdL - Staatsminister für Wirtschaft, Energie und Technologie. (Foto: CSU)
Arbeitsmarkt

Pschierer hat die Vollbeschäftigung im Blick

Bayerns neuer Wirtschaftsminister Franz Josef Pschierer geht davon aus, dass bereits in wenigen Jahren in allen Regierungsbezirken Vollbeschäftigung herrschen wird. Zuversichtlich stimmt ihn das anhaltend hohe Wirtschaftswachstum im Freistaat.

Bayerns neuer Wirtschaftsminister Franz Josef Pschierer erwartet bis zum Jahr 2020 Vollbeschäftigung in allen Regierungsbezirken des Freistaats. Indikator dafür sei, dass im vergangenen Jahr mit durchschnittlich knapp 5,5 Millionen so viele Menschen wie noch nie sozialversicherungspflichtig beschäftigt waren, sagte Pschierer am Mittwoch in München. Das seien 2,7 Prozent mehr als 2016. Derzeit herrsche faktische Vollbeschäftigung in 52 der 96 Landkreise und kreisfreien Städte. Die Arbeitslosenquote in Bayern lag 2017 bei 3,2 Prozent – niedriger als in allen anderen Bundesländern.

Kein anderes Bundesland ist in den vergangenen zwei Jahrzehnten so dynamisch gewachsen.

Franz Josef Pschierer, bayerischer Wirtschaftsminister

Sehr zufrieden zeigte sich Pschierer mit der wirtschaftlichen Entwicklung im Freistaat. „Im Jahr 2017 ist das bayerische BIP um 2,8 Prozent gewachsen. Damit ist der Freistaat wieder Spitzenreiter unter den deutschen Flächenländern, das Wachstum im Freistaat liegt deutlich über dem Bundesdurchschnitt von 2,2 Prozent“, so Pschierer. Der Wirtschaftsminister hob besonders die langfristig positive Entwicklung hervor. „Das bayerische Wirtschaftswachstum hat in den letzten 20 Jahren knapp 50 Prozent betragen. Kein anderes Bundesland ist in den vergangenen zwei Jahrzehnten so dynamisch gewachsen“, sagte Pschierer. Angesichts der aktuell günstigen Konjunkturdaten für 2018 erwartet er für das laufende Jahr ein Wachstum von 2,5 bis 3 Prozent.

Fokus auf den ländlichen Raum

Einer der Schwerpunkte seiner künftigen Politik werde die Förderung ländlicher Regionen sein, sagte Pschierer. Er wolle die Initiative „Invest in Bavaria“ stärken, die bei Investoren für den Wirtschaftsstandort Bayern wirbt. Dies betreffe vor allem den vergleichsweise schwachen Norden Bayerns. In der sogenannten Standortwerbung wolle er auch selbst auftreten, um die Vorzüge des Freistaats bekannter zu machen.

Zudem wolle er Firmengründer stärker unterstützen. So gebe es in Bayern eine „Gründerkultur“ bei Unternehmern, die sich zu fördern lohne: „Die sind richtig scharf darauf, neue Produkte zu entwickeln.“ Zu den Maßnahmen gehöre ein Plan, mit dem überflüssige Bürokratie abgebaut werden soll. Zugleich dürfe jedoch die Rolle der klassischen Industrie nicht vernachlässigt werden: „Bayern war, ist und bleibt Industriestandort.“

Kompetenzzentrum für Tourismus

Unverändert wichtig seien der Breitbandausbau, mit dem auch ländliche Regionen schnelle Internetzugänge erhalten sollen, und der Bau von Stromtrassen. In der Vergangenheit sei zwar die Verbreitung erneuerbarer Energien stark vorangetrieben worden – dabei seien jedoch die Stromnetze vernachlässigt worden, mit denen die enormen Energiemengen verteilt werden müssen.

Der Bedeutung des Tourismus in Bayern will Pschierer durch die Bildung einer eigenen Tourismusabteilung in seinem Ministerium sowie der Errichtung eines Tourismuskompetenzzentrums gerecht werden.