Erneut legte die GDL große Teile des deutschlandweiten Zugverkehrs lahm. Für die Wirtschaft entwickelt sich das zunehmend zum Problem. Bild: Fotolia, Patrick Poendl
GDL-Streik

Lokführerstreik geht in die nächste Runde

Der Bahnstreik der Lokführer geht in die nächste Runde. Auch wenn die GDL von einem befristeten Streik spricht, lässt sie das Ende bewusst offen. Wie die Situation in Bayern aussieht und warum auch Reisende im Fernverkehr mit Einschränkungen über die Feiertage rechnen müssen.

Der Streik bei der Deutschen Bahn betrifft seit 2.00 Uhr auch den Personenverkehr in Bayern. Für Zugreisende kommt es dadurch am Mittwoch zu erheblichen Beeinträchtigungen. Rund 50 Prozent der Nahverkehrszüge und S-Bahnen würden voraussichtlich ausfallen, sagte ein Bahnsprecher am Morgen. Im Fernverkehr seien zwei Drittel der Verbindungen betroffen.

Für die S-Bahnen seien Ersatzfahrpläne eingerichtet, teilte die Bahn mit. In München verkehrten die S-Bahnen im 60-Minuten-Takt. Auf den Linien 2, 3, und 4 würden ergänzende Züge eingesetzt. Auf der Stammstrecke Pasing-Ostbahnhof sollten stündlich sechs bis neun Bahnen fahren. Die Bahn empfiehlt Reisenden, sich aktuell unter 08000-996633 oder auf zu informieren. Zusätzlich findet sich auch der Ersatzfahrplan im Internet unter bahn.de.

Der Streik der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) betrifft Nah- und Fernverkehr und ist der mittlerweile neunte Streik bei der Deutschen Bahn innerhalb der vergangenen zehn Monate. Der achte Streik war erst vor gut einer Woche zu Ende gegangen. Politiker und Vertreter der Wirtschaft zeigten sich besorgt wegen des erneuten Streiks. „Jeder weitere Streiktag bürdet der gesamten deutschen Industrie neue Lasten auf“, teilte etwa der Maschinenbau-Verband VDMA mit. Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) nannte die Ankündigung eine «schlechte Nachricht für die deutsche Wirtschaft». „Die Unternehmen arbeiten gerade mit Hochdruck daran, die Folgen des letzten Streiks zu überwinden. Da können sie keine Knüppel zwischen den Beinen gebrauchen, die die enormen Kosten von zuletzt 500 Millionen Euro weiter nach oben treiben“, sagte DIHK-Präsident Eric Schweitzer dem Berliner „Tagesspiegel“.

CSU-Generalsekretär Andreas Scheuer forderte eine Pflicht-Schlichtung für Lokführer, Fluglotsen oder im Gesundheitswesen. „Denn Deutschland muss am Laufen gehalten werden“, sagte Scheuer.