„Er telefoniert mit Angela Merkel häufiger, als dies Horst Seehofer tut.“ Mit diesen Worten kündigte der Weidener MdB Albert Rupprecht den Ehrengast und Referenten des diesjährigen Neujahrsempfangs des CSU-Bundeswahlkreises Weiden an. Und, so Rupprecht weiter zu Weber: „Du bist einer der mächtigsten Politiker in Europa.“ Auch wegen diesem war die Weidener Max-Reger-Halle am Dreikönigstag bis auf den letzten Platz belegt.
Klares Bekenntnis zum Außengrenzen-Schutz
Weber selbst machte in seiner Rede deutlich, dass die CSU als einzige Partei für Bayern vor Ort Einfluss auf Europa hätte. Ebenso ging er auf das Thema des Flüchtlingsstroms ein:
Es kommen zu uns auch Afghanen oder Pakistani in deren Ländern ihr Leben nicht wie das von den Syrern durch Krieg bedroht ist. Wir brauchen hier Begrenzungen in den Zahlen.
Manfred Weber
So habe Bayern laut Weber die meisten Flüchtlinge aufgenommen, wodurch es umgekehrt nur gerechtfertigt sei, auch kritische Fragen stellen zu dürfen. Wichtig in diesem Zusammenhang sei die Forderung nach einem „Außengrenzen-Schutz, der einfach Stopp sagt und dafür sorgt, dass solidarisch, fair eine Leistungsverteilung in ganz Europa stattfindet“. Und was die Bedrohung durch den Terror betreffe, stellte Weber klar fest, dass Europa hier als Friedensmacht agieren müsse und nicht die gleichen Fehler machen dürfe wie Amerika nach dem 11. September 2001:
Wir dürfen kein Öl ins Feuer gießen, das würde den Konflikt in Syrien nur verschärfen.
Manfred Weber
„2015 weit erfolgreicher als angenommen“
Vor Webers mit tosendem Applaus quittierten Rede hielt Rupprecht die traditionelle Neujahrsrede. Darin bezeichnete er das Jahr 2015 als „weit erfolgreicher, als das viele annehmen würden“. So sei die Armut auf der Welt deutlich zurückgegangen, Ebola sei in Afrika praktisch besiegt, und die Arbeitslosigkeit sei deutlich zurückgegangen. Für Rupprecht heißt das:
Die deutsche Bevölkerung ist endlich wieder bei sich angekommen; denn wir haben gemerkt, dass wir alle Krisen schaffen, wenn wir zusammenhalten. Unserer Heimat geht es deswegen so gut, weil die Bürgerschaft zusammenhält, sich unterstützt und das Ehrenamt pflegt.
Albert Rupprecht
Angesichts der Flüchtlingsproblematik sprach sich Rupprecht genauso wie Weber für eine Obergrenze aus:
Deutschland ist bereit, in der Not zu helfen; aber man muss schon schauen, dass das Land keinen Schaden dabei nimmt.
Albert Rupprecht
MdL Petra Dettenhöfer auf dem Weg der Besserung
Im Anschluss der Reden erhielt Weber von den örtlichen Politikern als Dank für sein Kommen ein Buch über „111 Orte in der Oberpfalz, die man gesehen haben muss“ geschenkt. Umgekehrt genoss auch Weber seine Stippvisite nach Weiden, wo er sich im Max-Reger-Saal noch lange mit Politikern und Gästen unterhielt. Besonders freuten sich die rund 650 Anwesenden beim Neujahrsempfang auch darüber, dass sich Petra Dettenhöfer, MdL für Weiden und den Landkreis Neustadt a.d. Waldnaab, nach einem Jahr gesundheitlicher Probleme wieder auf dem Weg der Besserung befindet.
(Quelle: Dagmar Nachtigall)