Referent Azad Hamoto (M.) inmitten der Leiterinnen der FU-Projektgruppen, die zu dem Thema „Der arabische Frühling, der syrische Bürgerkrieg und die Auswirkungen auf Deutschland“ geladen hatten. (Foto: FU Bayern)
FU-Projektgruppen

Politische Lösungen sind gefragt

Gemeinsam ließen sich die verschiedenen Projektgruppen der Frauen-Union (FU) der CSU über den arabischen Frühling und den syrischen Bürgerkrieg sowie deren Auswirkungen auf Deutschland informieren. Als Experten konnten sie hierfür den in Syrien geborenen und später nach Deutschland geflohenen Wissenschaftler Azad Hamoto gewinnen.

„Der arabische Frühling, der syrische Bürgerkrieg und die Auswirkungen auf Deutschland“ – zu diesem Thema referierte Azad Hamoto im Rahmen einer gemeinsamen Veranstaltung der FU-Projektgruppen Wirtschaft & Steuern, Europa & Internationales, Medien & Information, Familie & Frauen und Netzwerkpflege & Frauenverbände. Als promovierter Soziologe und Kulturwissenschaftler schilderte er dabei die Entwicklungen, die zum arabischen Frühling führten, vor allem unter kulturhistorischen, sozioökonomischen und geopolitischen Aspekten. Den inhaltlichen Bogen spannte er dabei vom Osmanischen Reich und dessen geografischer Aufteilung bis hin zur dortigen wirtschaftlichen und politischen Situation heute. Es sei ein wirtschaftlicher und politischer Transformationsprozess mit weitreichenden Folgen für die westliche Welt zu beobachten, eine Verlagerung vom europäisch-atlantischen hin zum asiatisch-pazifischen Raum, erklärte Hamoto. Deshalb sei es auch wichtig, die internationale Öffentlichkeit aufzurütteln und an die Notwendigkeit zu erinnern, die Grundpfeiler der Mittelostpolitik zu überdenken. Auch ersetze die humanitäre Hilfe nicht alleine politische Lösungen, so Hamoto weiter.

Hamoto, 1954 in Syrien geboren, studierte in Deutschland Altorientalistik, Soziologie und Kunstgeschichte. Danach war er ab 1995 für verschiedene Universitäten, Institutionen und Einrichtungen in Syrien, Libanon, Jordanien, Irak, Jemen und Saudi-Arabien im Bereich der Interkulturellen Arbeit, des Kultur-Tourismus und der Architektur-Soziologie tätig. In den Wirren und unter den Bedrohungen des syrischen Bürgerkriegs musste er mit seiner Familie 2012 nur mit dem, was er bei sich tragen konnte, nach Deutschland fliehen und lebt nun in München. Hamoto gilt demzufolge hierzulande als herausragender Kenner der politischen Situation in Syrien und den anderen betroffenen arabischen Staaten.

Für die FU-Frauen war es nach Meinung aller Beteiligten eine wertvolle Erfahrung, die Geschehnisse in Syrien und rund um den arabischen Frühling von einem unmittelbar Betroffenen und sich noch dazu intensiv mit der Materie befassenden Wissenschaftler geschildert zu bekommen.