Das Thema Marktwirtschaft stand im Zentrum des CSU-Zukunftskongresses in Rosenheim. (Foto: CSU)
Zukunftskongress

Neue Spielregeln für die Marktwirtschaft

Beim Zukunftskongress der CSU-Grundsatzkommission stand die Marktwirtschaft im Mittelpunkt. In veränderten Zeiten müsse die Gesellschaft neue Spielregeln für die Marktwirtschaft der Zukunft entwickeln, sagte Kommissionschef Markus Blume. Das Ziel für Bayern und Deutschland müsse jedenfalls sein, ein "neues Wirtschaftswunder" zu schaffen.

Wie können Bayern und Deutschland ein neues Wirtschaftswunder schaffen? Diese Frage stand beim CSU-Zukunftskongress in Rosenheim im Mittelpunkt. Neben dem Vorsitzenden der CSU-Grundsatzkommission, Markus Blume, diskutierten auch Airbus-Chef Thomas Enders, der Direktor des Max-Planck-Instituts Dietmar Harhoff, Bayerns IG-Metall-Chef Jürgen Wechsler und weitere Gäste über den kü betonte: „Wir leben in einer Welt der größtmöglichen Veränderung.“ Es sei wichtig zu überlegen, wie die neuen Spielregeln für die Marktwirtschaft der Zukunft aussehen müssten. „Wir brauchen jetzt eine Antwort, wie wir die Prinzipien der öko-sozialen Marktwirtschaft ergänzen können, wie wir den Fortschritt verantwortungsvoll organisieren können“, sagte Blume.

Thomas Enders, Vorstandsvorsitzender der Airbus Group, sieht den Schlüssel zu nachhaltigem Wachstum in qualifizierten Arbeitskräften. Er plädierte dafür, noch mehr in Bildung zu investieren und über neue Wege nachzudenken, um hochqualifizierte Arbeitskräfte in Deutschland zu halten: „Vergessen wir nicht: 150.000 Menschen pro Jahr wandern aus Deutschland aus, die meisten davon mit Hochschulabschluss. Wir müssen uns schon fragen: Wie kommt es dazu, wie kann man das abstellen?“

Frühzeitig einbringen

Dietmar Harhoff, Direktor am Max-Planck-Institut für Innovation und Wettbewerb nannte die Vernetzung der digitalen Sensoren als eine der wichtigsten neuen Innovationsentwicklungen. Er forderte: „Wir müssen unbedingt die Rahmenbedingungen für Existenzgründer verbessern, um disruptiven Entwicklungen begegnen zu können.“

Der Bezirksleiter der IG Metall Bayern Jürgen Wechsler hob die Bedeutung der Sozialen Marktwirtschaft und der solidarischen Gesellschaft als Leitplanken für den Staat hervor. Er warb dafür, sich in die aktuellen Veränderungs- und Gestaltungsprozesse frühzeitig einzubringen, statt hinterher Widerstand dagegen zu organisieren. „Unter dem Deckmantel der neuen Technologien darf das ‚normale Arbeitsverhältnis‘ aber nicht zum Ausnahmefall werden,“ so Wechsler.

Andrea Pfundmeier, Geschäftsführerin des Startups Secomba und ausgezeichnet mit dem Deutschen Gründerpreis 2014, stellte fest: „Unsere Marktwirtschaft wird stark von Technologie bestimmt. Deshalb sollten wir unseren Schülern Technologiewissen mitgeben. Natürlich muss nicht jeder Informatiker werden, aber die Hintergründe sollte jeder verstehen.“ Sie forderte außerdem Digitalkunde als verpflichtendes Schulfach.

Die Zukunftskongresse der CSU-Grundsatzkommission sind Teil eines breit angelegten Dialogprozesses zur Fortschreibung des Grundsatzprogrammes. Der nächste Zukunftskongress zum Thema „Demokratie“ findet am 10. Oktober 2015 in Schweinfurt statt.