CSU trotzt Mitgliederschwund
Alle etablierten Parteien in Deutschland verlieren derzeit Mitglieder: insgesamt rund 32.800 im vergangenen Jahr aufgrund von Austritten und Sterbefällen. Das ergab eine Recherche des Nachrichtenmagazins „Stern“. Und was diese auch offenbarte: Nur die CSU trotzt dieser Entwicklung, hier überwogen die Eintritte.
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CSU trotzt Mitgliederschwund

Alle etablierten Parteien in Deutschland verlieren derzeit Mitglieder: insgesamt rund 32.800 im vergangenen Jahr aufgrund von Austritten und Sterbefällen. Das ergab eine Recherche des Nachrichtenmagazins „Stern“. Und was diese auch offenbarte: Nur die CSU trotzt dieser Entwicklung, hier überwogen die Eintritte.

Die Parteien in Deutschland leiden unter einem drastischen Mitgliederrückgang. Nach Recherchen des Nachrichtenmagazins „Stern“ haben die im Bundestag vertretenen Parteien und die FDP im vergangenen Jahr insgesamt rund 32.800 Mitglieder verloren. Den größten Verlust erlitt dabei laut „Stern“ die SPD, bei der 14.368 Parteigenossen austraten. Dahinter rangiert die CDU, die 2015 den Verlust von rund 13.100 Mitgliedern verzeichnete.

Die Parteien begründeten auf Nachfrage von „Stern“ den Mitgliederschwund vor allem mit dem demografischen Wandel: Der Nachwuchs könne die Zahl der Sterbefälle nicht ausgleichen. So beschwichtigte die CDU-Parteizentrale: „Wie bei allen großen Organisationen geht auch bei der CDU die Mitgliederzahl zurück – nicht zuletzt durch die demografische Entwicklung. Es treten aber auch nach wie vor jeden Monat rund 1.000 Menschen in die CDU ein.“

Kompensation des demografischen Wandels nur bei CSU

Diese Begründung scheint aber nicht ganz richtig zu sein, beziehungsweise nicht bei allen Parteien zu greifen, denn in allen Parteien übertraf die Zahl der Austritte die der Eintritte, Sterbefälle nicht eingerechnet. Der positive Ausreißer ist allein die CSU. Hier wollten mit rund 4.400 Bürgern deutlich mehr Menschen in die Partei eintreten als austreten. Durch den demografischen Wandel, sprich aufgrund von Sterbefällen, verlor aber auch sie in der Summe rund 2.000 Mitglieder. Durch die hohe Zahl der Eintritte ist der Verlust an Mitgliedern bei den Christsozialen aber deutlich geringer als bei anderen Parteien.

Was die absoluten Zahlen der Parteimitglieder betrifft, so hat nach Angaben von „Stern“ die SPD die meisten Mitglieder – dicht gefolgt von der CDU: Anfang Dezember 2015 waren es bei der SPD rund 445.500 Parteigenossen, bei der CDU rund 444.400 Mitglieder. Die CSU hatte zum 31. Dezember 2015 über 144.000 Mitglieder. Eine Partei antwortete auf die „Stern“-Anfrage nach den Mitgliederzahlen überhaupt nicht: die Alternative für Deutschland (AfD).

(Quelle: Stern)