Selbst ein überzeugter Land- und Forstwirt: Bayerns Landwirtschafts-, Forst- und Ernährungsminister Helmut Brunner. (Foto: StMELF)
Helmut Brunner

Die Landwirtschaft bleibt – auch ohne Amt

Bayerns Landwirtschaftsminister Helmut Brunner (CSU) wird 2018 nicht mehr zur Landtagswahl antreten und damit auch nicht mehr für den Ministerposten zur Verfügung stehen. Das bestätigte Brunner auf Nachfrage des „Bayernkurier“. Doch so viel ist sicher: Der Landwirtschaft wird er trotzdem treu bleiben.

Nun machte es Helmut Brunner offiziell: Bei der Landtagswahl 2018 wird sich Bayerns Landwirtschafts-, Forst- und Ernährungsminister nicht mehr erneut zur Wahl stellen. Eine Überraschung ist diese Ankündigung nicht, wie er selbst in einer Pressemitteilung erklärte:

Das ist keine spontane Entscheidung, der Entschluss ist schon seit Langem gereift. Es war immer mein Plan, das Ende meiner politischen Laufbahn selbst zu bestimmen – nach dem Grundsatz: Man sollte aufhören, solange das noch als Verlust empfunden wird. Außerdem war es mir ein Anliegen, in meinem Kreisverband frühzeitig dieses Signal zu setzen, damit der personelle Wechsel mit genügend Vorlauf und harmonisch geplant werden kann.

Helmut Brunner

„Es wird nicht langweilig werden“

Damit ist auch die Fortsetzung seiner Tätigkeit als Agrarminister nach der Landtagswahl ausgeschlossen. Der Landwirtschaft wird der Landwirt Brunner aber dennoch treu bleiben – unter anderem wegen seines Hofes im niederbayerischen Zachenberg, dessen Bewirtschaftung er sich nach seiner aktiven politischen Karriere wieder stärker widmen möchte. Aber bis 2018 und auch über seine Zeit als Landwirtschaftsminister hinaus möchte er sich nach eigenem Bekunden weiterhin mit voller Kraft für die Belange der Land- und Forstwirtschaft einsetzen, vor allem aber auch sich stärker seiner Familie und seinen anderweitigen Tätigkeiten widmen:

Ich bin nach wie vor hoch motiviert und werde mich in der verbleibenden Zeit weiter mit aller Kraft für Bauern, Waldbesitzer und den ländlichen Raum einsetzen. Aber auch danach wird es mir nicht langweilig werden. Ich habe zuhause genügend Beschäftigungsmöglichkeiten und kann dann auch meiner jungen Familie mehr Zeit widmen.

Helmut Brunner

So ist der 1954 in Kötzting geborene Brunner neben seiner Minister- und Abgeordnetentätigkeit Präsident des Bayerischen Wald-Vereins e.V., Mitglied im Bayerischen Bauernverband sowie Mitglied der Waldbesitzervereinigung. In seiner Heimatregion, dem Landkreis Regen, ist er zudem Kreisrat sowie Präsident des Fördervereins Eissport Regen e.V. und Mitglied im Vorstand der Lebenshilfe-Stiftung Regen.

Seit mehr als 20 Jahren im Landtag

Über seine landespolitische Karriere, die dann 2018 enden wird, resümiert er selbst:

Insgesamt war ich dann 24 Jahre im Landtag, auch in führenden Positionen als Ausschuss- und Arbeitskreisvorsitzender, und zehn Jahre im Kabinett.

Helmut Brunner

1994 wurde Brunner erstmals in den Bayerischen Landtag gewählt. In der Legislaturperiode 2003 bis 2008 wurde er zum Vorsitzenden des Ausschusses für Landwirtschaft und Forsten gewählt. 2008 bekam Brunner im Kabinett Seehofer schließlich das Bayerische Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten zugeteilt.

Mitglied der CSU ist Brunner seit 1977. Seit 1978 gehört er dem Kreistag Regen an und war von 1978 bis 2008 Gemeinderat in Zachenberg. Von 1989 bis Mai 2015 war er zudem CSU-Kreisvorsitzender von Regen; im September 2015 wurde er vom CSU-Kreisverband zum Ehrenvorsitzenden ernannt. Den elterlichen landwirtschaftlichen Hof übernahm der gelernte Landwirt und zweifache verheiratete Familienvater 1981.