Zentralinstitut für Kunstgeschichte München im sogenannten „Kunstareal“ zwischen Königs- und Karolinenplatz. (Foto: Zentralinstitut für Kunstgeschichte / Margit Behrens)
Kunstgeschichte

Führungstandem für Zentralinstitut

Das Zentralinstitut für Kunstgeschichte München hat ab 1. Juni eine personelle Doppelspitze. Das Institut wird von nun an nach dem Modell der kunsthistorischen Max-Planck-Institute in Italien kollegial von zwei Direktoren geleitet – zunächst voraussichtlich für einen Zeitraum von vier Jahren.

Das Zentralinstitut für Kunstgeschichte München soll sein Forschungsprofil stärken und sich noch besser als bisher mit anderen Einrichtungen vernetzen. Aus diesem Grund hat Bayerns Kultusminister Ludwig Spaenle Prof. Ulrich Pfisterer, Lehrstuhlinhaber für Allgemeine Kunstgeschichte unter besonderer Berücksichtigung der Kunst Italiens am Institut für Kunstgeschichte der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) München, an die Seite von Prof. Wolf Tegethoff berufen. „Die Doppelspitze wird, davon bin ich überzeugt, das Zentralinstitut in den kommenden vier Jahren weiter stärken und die Chancen des Instituts für eine Aufnahme in die Wissenschaftsgemeinschaft Gottfried Wilhelm Leibniz verbessern“, betonte Spaenle. Zudem hob der Minister die großen Chancen einer verstärkten Vernetzung des Zentralinstituts mit den Museumseinrichtungen im Münchner Kunstareal hervor.

Umsetzung der Empfehlung einer Kommission

Eine externe Gutachterkommission unter Leitung von Prof. Katharina Krause von der Universität Marburg hatte dem Kultusministerium, wie es über die Hintergründe verlautbaren lässt, im Jahr 2011 Empfehlungen für eine mögliche Weiterentwicklung des Zentralinstituts vorgelegt. Diese sahen laut Ministerium unter anderem eine vorgezogene, gemeinsame Berufung für die Leitung der Einrichtung in Kooperation mit einer Universität vor. Im Vorfeld einer gemeinsamen Berufung eines zweiten Direktors hatten dann 2012 in einem ersten Schritt beide Einrichtungen eine institutionelle Zusammenarbeit in der Forschung und Nachwuchsförderung vereinbart, für die das Ministerium zusätzliche Mittel zur Verfügung stellte. Die Aktion zahlte sich aus: Den Erfolg des Kooperationsmodells habe, so Spaenle, ein Begutachtungsverfahren durch den Wissenschaftlichen Beirat des Instituts zur Besetzung der Doppelspitze eindrucksvoll hervorgehoben und dabei bestätigt, dass Ulrich Pfisterer international zu den renommiertesten Vertretern seines Fachgebiets zählt.

Zentralinstitut für Kunstgeschichte in München:

Das Zentralinstitut für Kunstgeschichte München ist das einzige außeruniversitäre kunsthistorische Forschungsinstitut in Deutschland. Mit seinem dichten Programm öffentlicher wissenschaftlicher Veranstaltungen versteht sich das Institut als Forum des Austauschs und der Diskussion aktueller methodischer Fragestellungen und Themen der Kunstgeschichte. Mit einer der weltweit bedeutendsten kunsthistorischen Fachbibliotheken (über 560.000 Bände, knapp 1.100 laufend gehaltene Zeitschriften), den Bildbeständen seiner Photothek (circa 900.000 Medieneinheiten) sowie mit zahlreichen international genutzten Online-Angeboten und Datenbanken ist es zudem eine zentrale Service-Institution für die kunsthistorische Recherche. Seit 1979 fungiert der Freistaat Bayern als alleiniger Träger.

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