Die Welt wird wärmer
Laut der US-Wetterbehörde NOAA (National Oceanic and Atmospheric Administration) war der Juli weltweit der heißeste Monat seit Beginn der globalen Wetteraufzeichnungen vor 135 Jahren. Und auch die ersten sieben Monate zusammen seien wärmer gewesen als alle Vergleichszeiträume seit 1880.
Klimawandel

Die Welt wird wärmer

Laut der US-Wetterbehörde NOAA (National Oceanic and Atmospheric Administration) war der Juli weltweit der heißeste Monat seit Beginn der globalen Wetteraufzeichnungen vor 135 Jahren. Und auch die ersten sieben Monate zusammen seien wärmer gewesen als alle Vergleichszeiträume seit 1880.

Die Messungen bestätigten, dass die Welt wärmer werde, teilte Klimaforscher Jake Crouch von der US-Wetterbehörde NOAA (National Oceanic and Atmospheric Administration) in Washington anlässlich der neuesten, jüngsten Datenerhebung fest. Demnach betrug die globale Durchschnittstemperatur im Juli laut NOAA 16,61 Grad Celsius. Dies seien 0,08 Grad mehr gewesen als im Rekordmonat 1998. Insgesamt habe der Juli 2015 0,81 Grad über dem Mittel des 20. Jahrhunderts gelegen, berichtete die Behörde weiter.

Betrachtet man auch den Zeitraum der ersten sieben Monate des Jahres 2015 war dieser laut NOAA weltweit um 0,85 Grad Celsius wärmer als der Durchschnitt des Vergleichsraums des vergangenen Jahrhunderts. Bei den Temperaturen allein an Land betrachtet sei der Juli zwar nur der sechstwärmste Juli mit 0,96 Grad über dem Durchschnitt des 20. Jahrhunderts gewesen; dafür seien aber die Ozeane wärmer als jemals zuvor während der vergangenen 135 Jahre gewesen. Gerade der Pazifische und der Indische Ozean hätten sich mehr als sonst aufgeheizt, wusste die NOAA zu berichten.

Folgen für Deutschland?

In Deutschland sei jedoch der vergangene Juli – trotz extremer Hitze an vielen Tagen – kein Rekordmonat gewesen, erklärte der Deutsche Wetterdienst (DWD). In der Reihe der wärmsten Julimonate in Deutschland belege er Rang sechs; der wärmste Juli in der DWD-Statistik war 2006. Im Vergleich zum Durchschnitt der Jahre 1961 bis 1990 sei der Juli 2015 allerdings um 2,5 Grad zu warm ausgefallen, wie die Wetterexperten bereits vor einigen Wochen berichteten. Noch gut in Erinnerung ist der diesjährige bundesweite Hitzerekord, der am 5. Juli mit 40,3 Grad im fränkischen Kitzingen aufgestellt worden war.

Folgen des Klimawandels würden langfristig gesehen für Deutschland nicht ausbleiben, wenn der weltweite Kohlendioxid-Ausstoß weiter steige, wie eine im Auftrag der Bundestagsfraktion der Grünen veröffentlichte Studie zeigt. Demnach müssten sich die Menschen am Rhein langfristig auf mehr Regen und Hochwasser einstellen. Und in Baden-Württemberg müssten die Menschen in der Rheinebene und den Städten entlang des Neckars mit deutlich höheren Temperaturen rechnen. Überhaupt würden, so die Verfasser der Studie, in Großstädten mit dichter Bebauung und viel Verkehr im Sommer zunehmend sogenannte Wärmeinseln entstehen. Außerdem sollen den Berechnungen der Studie zufolge durch den zu erwartenden Temperaturanstieg bis Mitte des Jahrhunderts nur noch wenige deutsche Skigebiete in höheren Lagen übrigbleiben.