Gegen Attacken aus dem Internet will sich Bayern besser schützen. (Foto: Imago Images/Sven Simon)
Internet

Bayern stärkt die Cyber-Abwehr

Um besser gegen Hackerangriffe und andere Bedrohungen aus dem Internet geschützt zu sein, hat die bayerische Staatsregierung beschlossen, ein neues Abwehrzentrum einzurichten. Es soll Behörden besser vernetzen und die IT-Sicherheit stärken.

Bayern will sich besser gegen Angriffe aus dem Internet wappnen. Die Bayerische Staatsregierung hat dazu jetzt das Konzept zur Einrichtung einer neuen zentralen Informations- und Koordinationsplattform für Behörden mit Cybersicherheitsaufgaben, der „Cyberabwehr Bayern“, beschlossen. Daran beteiligt sind unter anderem das Bayerische Landeskriminalamt, das Bayerische Landesamt für Sicherheit in der Informationstechnik, die Zentralstelle Cybercrime Bayern bei der Generalstaatsanwaltschaft Bamberg und der Landesbeauftragte für den Datenschutz. Die neue Plattform soll Anfang Januar 2020 ihren Betrieb aufnehmen.

Schnelle Reaktion auf Attacken

Wichtigste Aufgabe der „Cyberabwehr Bayern“ sei ein enger und vor allem schneller Austausch zwischen den beteiligten Behörden in Bayern zu cyberrelevanten Informationen, teilte die Staatsregierung mit. Die teilnehmenden Behörden sollen so schnellstmöglich über IT-Sicherheitsvorfälle informiert werden und entsprechend handeln können.

Mit dem zentralen Lagezentrum der „Cyberabwehr Bayern“ soll künftig eine zentrale Ansprechstelle zur Verfügung stehen, die, gebündelt Informationen zur aktuellen Gefährdungslage geben kann. Das Lagezentrum soll beim Landesamt für Verfassungsschutz eingerichtet werden.

Die „Cyberabwehr Bayern“ soll zukünftig außerdem die zentrale Ansprechstelle für das „Nationale Cyber-Abwehrzentrum“ sein und ist somit das Scharnier für einen Austausch zwischen Bund und Freistaat bei Cybersicherheitsvorfällen.

Funken im Krisenfall

Krisensicher ausbauen möchte der Freistaat auch den Digitalfunk, den vor allem von Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienste nutzen. Wie wichtig ein funktionierendes Digitalfunknetz im Katastrophenfall sei, habe sich zuletzt etwa bei der Schneekatastrophe Anfang dieses Jahres gezeigt, heißt es dazu in einer Mitteilung der Staatskanzlei. Heftiger Schneefall, Sturm und einsetzendes Tauwetter hätten in einigen oberbayerischen Landkreisen zum Katastrophenfall geführt. Zeitweise sei auch der Strom ausgefallen.

Künftig sollen deshalb alle der rund 900 Digitalfunkstationen in Bayern auch bei Stromausfällen für mindestens 72 Stunden weiterfunken können. Möglich werden soll dies durch Notstromanlagen, die vorwiegend mit Brennstoffzellentechnologie arbeiten. Auf diese Weise könne insbesondere eine sichere Alarmierung der Einsatzkräfte der Feuerwehren und der Hilfsorganisationen sichergestellt werden.