In die Ausstattung der Klassenzimmer mit digitaler Technologie investiert der Freistaat erneut kräftig. (Foto: Imago Images)
Neues Schuljahr

5200 Lehrer neu eingestellt

Bayern verstärkt die Investitionen in die Bildung: 5200 neue Lehrer, 1000 neue Lehrerstellen kommen zum in diesem Jahr dazu. Eine Milliarde Euro investiert der Freistaat in die Digitalisierung der Schulen und des Unterrichts.

Schöner Start für Bayerns 1,65 Millionen Schülern ins neue Schuljahr: Der Freistaat stellt über 5200 voll ausgebildete Lehrkräfte neu ein. Davon kommen 1000 Lehrer auf neu geschaffene Lehrerstellen. Damit sei die Unterrichtsversorgung zum Schuljahresbeginn gesichert, teilte die Staatskanzlei nach einer Sitzung des Kabinetts mit.

5200 Neue Lehrer

Anders als in manch anderen Bundesländern sei der Freistaat mit Lehrkräften verhältnismäßig gut versorgt, heißßt es weiter. Angesichts steigender Schülerzahlen und angesichts eines Mangels an Lehramtsbewerbern bleibe die Lehrerversorgung im Freistaat allerdings langfristig eine besondere Herausforderung.

Aus dem Grund führt Bayern schon seit einigen Jahren Zweitqualifizierungen für Realschul- und Gymnasiallehrkräfte durch. Damit diese auch an den Grund-, Mittel- und Förderschulen unterrichten können. Andere Vorbereitungen finden an den Universitäten statt: Bayerns Universitäten richteten fünf weitere Lehrstühle für Sonderpädagogik ein. Schon im vergangenen Jahr wurden 700 zusätzliche Studienplätze für das Grundschullehramt geschaffen.

Digitalisierung

Erklärtes Ziel der Staatsregierung ist es, das hohe Bildungsniveau in Bayern noch weiter zu verbessern. „Bildung ist und bleibt daher Investitionsschwerpunkt“, heißt es in der Mitteilung der Staatskanzlei. Die 1000 zusätzlichen Lehrerstellen sollen wichtige Zukunftsthemen voran bringen: Bayern stärkt die berufliche Bildung, baut Ganztagsangebote aus, investiert in die Erzieherausbildung und sorgt für weitere Verbesserungen bei der Inklusion und an den Förderschulen. Zusätzlich zu den 1000 Lehrerstellen soll es weitere 100 Stellen für Schulpsychologen und Schulsozialpädagogen geben.

Ein besonderer Schwerpunkt liegt im Bereich der Digitalisierung. Die bayerischen Landesförderprogramme und der DigitalPakt Schule 2019 bis 2024 des Bundes (Gesamtprogrammvolumen: Eine Milliarde Euro) sowie zusätzliche 270 Lehrerstellen rücken das Thema „digitale Bildung“ in den Mittelpunkt. Die Kommunen erhalten umfangreiche Fördermittel für die IT-Ausstattung der Schulen. An den Mittelschulen und Förderschulen wird das Fach Informatik neu eingeführt und eine flächendeckende Fortbildungsoffensive neu gestartet.

Digitale Bildungsmilliarde

Bayerns Schulen sind denn auch gut auf den digitalen Wandel vorbereitet. Mit den Mitteln aus dem „DigitalPakt Schule 2019 bis 2024“ will der Freistaat die Rahmenbedingungen für das Lernen in einer digitalen Welt weiter verbessern. Dank der Vereinbarung zwischen Bund und Ländern stehen Bayern rund 778 Millionen Euro aus Bundesmitteln zur Verfügung. Dazu kommen 212,5 Millionen Euro an Landesmitteln, die der Freistaat schon bereitgestellt hat. Was zusammen die „digitale Bildungsmilliarde“ für Bayerns Schulen ergibt.

Die Gestaltung des digitalen Wandels an den Schulen ist eine der großen Zukunftsaufgaben in der bayerischen Bildungspolitik. Schon jetzt gibt es in Bayern durch das bayerische Förderprogramm „Digitalbudget für das digitale Klassenzimmer“ mehr als 18.000 digitale Klassenzimmer. Ziel ist die Einrichtung von 50.000 digitalen Klassenzimmern. Sämtliche Anstrengungen seien darauf gerichtet, allen Schülern im Freistaat optimale Lernbedingungen mit digitalen Medien zu ermöglichen, erklärt die Staatsregierung.

Die Förderung aus dem DigitalPakt Schule umfasst unter anderem die Schulhausvernetzung, den WLAN-Zugang in allen Klassenzimmern und die Ausstattung mit PCs, Tablets oder Laptops sowie die Ausstattung der Klassenzimmer mit Dokumentenkameras, Beamern oder interaktiven Tafeln.

Bayerns Schulen gut vorbereitet

Nicht nur technisch, sondern auch didaktisch ist die Digitalisierung anspruchsvoll: Die Maßnahmen zur Technikoptimierung werden darum begleitet durch den Aufbau einer Beraterstruktur und den Start einer Fortbildungsoffensive für alle bayerischen Lehrkräfte. Mit dem neu aufgebauten Netz der „Berater digitale Bildung“ stehen aktuell 170 hochqualifizierte Lehrkräfte zur Verfügung. Sie unterstützen in jeder Region und in jeder Schulart die Schulen, Sachaufwandsträger und Eltern in pädagogischen oder technischen Fragen. Das Kultusministerium setzt zudem seine Fortbildungsoffensive für Lehrerinnen und Lehrer aller Schularten fort: Zum neuen Schuljahr 2019/20 stehen allen Lehrern in Bayern onlinegestützte Selbstlernkurse zur Verfügung.

Vor Bereitstellung seiner Mittel aus dem DigitalPakt Schule hat der Bund gegenüber den Ländern auf Vorleistungen gepocht. Die hat der Freistaat vollständig geleistet: Die 2016 veröffentlichte Zukunftsstrategie der Bayerischen Staatsregierung „Digitale Bildung für Schule, Hochschule und Kultur“ wurde konsequent verfolgt. Es ging dabei um die Optimierung der Rahmenbedingungen, die Bereitstellung von Lehrinhalten und Werkzeugen, um Schul- und Unterrichtsentwicklung mit digitalen Medien sowie um die Kompetenzsicherung der Lehrkräfte. Was alles bedeutet: Auf die fortschreitende Digitalisierung der Schulen ist Bayern besonders gut vorbereitet.

(BK/H.M.)