Schlittenhund auf Rädern: Eine Studentin steuert an der Hochschule für angewandte Wissenschaft in München das Roboter-Auto Husky. (Foto: Imago/Imagebroker)
Wissenschaft

Mehr Geld für Forscher

Digitalministerin Judith Gerlach will die Gehälter für Wissenschaftler im Bereich der Künstlichen Intelligenz erhöhen. Um international nicht abgehängt zu werden, müssten bayerische Universitäten mit der Bezahlung in den USA oder in Asien mithalten.

Nur mit einer besseren Bezahlung für Forscher kann Bayern laut Digitalministerin Judith Gerlach im internationalen Konkurrenzkampf bei der künstlichen Intelligenz (KI) mithalten. „Wir brauchen die besten Köpfe aus Forschung und Wissenschaft in Bayern“, sagt die CSU-Politikerin. Das gelinge nur mit konkurrenzfähigen Arbeitsbedingungen. „Es müssen nicht gleich Millionengehälter wie an amerikanischen Eliteuniversitäten sein, aber wir sollten überlegen, wie wir unsere Professorenbesoldung mit Mitteln aus der Wirtschaft für Spitzenforscher attraktiver gestalten können.“

Neue KI-Strategie

Gerlach will bis zum Sommer Eckpunkte für die neue Strategie des Freistaates im Zukunftsfeld künstliche Intelligenz präsentieren: „Wir müssen die nächste Stufe unserer KI-Strategie zünden, bei der der Standortvorteil Bayerns, die Unternehmen, die Industrie und die Start-ups, stärker im Mittelpunkt stehen.“ Die digitale Welt erfinde sich jeden Tag neu, deshalb sei es wichtig, für eine langfristig angelegte KI-Strategie schon jetzt größer und weiter zu denken.

Es müssen nicht gleich Millionengehälter wie an amerikanischen Eliteuniversitäten sein.

Judith Gerlach, Digitalministerin

Um Erfolg zu haben, seien auch Forschungsverbünde über Ländergrenzen hinweg oder gemeinsame Programme mit ausländischen Partnern wichtig, meint Gerlach. Überdies will sie „generell Wissenschaft und Industrie stärker verzahnen, um die Investitionskraft in Bayern zu erhöhen“. Jeder heute in Bayern investierte Euro in Forschung und Entwicklung bedeute morgen mehr hochwertige Arbeitsplätze. Ziel solle eine Investitionsquote von vier Prozent der Wirtschaftsleistung für Forschung und Entwicklung sein, „wie es uns der internationale Spitzenreiter Südkorea vormacht“.

Mit Blick auf die generelle Herausforderung der Digitalisierung fürchtet Gerlach aber keine neuen Konkurrenzkämpfe ums Geld mit anderen Ministern. „Für mich zählt nicht, in welchem Ministerium das Geld liegt. Mir ist es wichtig, dass unsere Strategie konsequent umgesetzt wird.“

Keine Angst vor der Digitalisierung

Die Digitalisierung müsse niemandem Angst machen, betont die zuständige Ministerin. Klar sei aber, dass die digitale Transformation eine der größten Umwälzungen der Neuzeit sei. „Noch funktioniert alles gut bei uns in Bayern. Ich glaube aber, dass hierzulande teilweise noch eine Art Dornröschenschlaf vorherrscht“, sagt Gerlach.

(dpa/BK)