E-Zigaretten sind schädlicher als ihr Ruf. Gesundheitsministerin Huml will ihren Verkauf an Jugendliche unterbinden. Foto: imago/ JuNiArt
Gesundheit

Die Gefahren der E-Zigaretten

Die so genannten E-Zigaretten gelten im Vergleich zu den herkömmlichen Tabak-Zigaretten als harmlos. Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml warnt, dass dies ein Trugschluss sei. Denn auch E-Zigaretten enthalten krebserregende Stoffe. Trotzdem dürfen sie bislang noch an Minderjährige verkauft werden.

Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml hat auf mögliche Gefahren durch E-Zigaretten hingewiesen. Huml betonte in München: „E-Zigaretten und E-Shishas dürfen nicht verharmlost werden. Denn sie können insbesondere für Kinder und Jugendliche ein Einstieg in die Nikotinsucht sein. Ferner können sie nach bisherigen Erkenntnissen krebserregende Stoffe enthalten.“

Die Ministerin fügte hinzu: „Bayern setzt sich bereits seit Monaten dafür ein, dass der Bund die bisherige Gesetzeslücke im Bereich des Jugendschutzes schließt. Derzeit ist der Verkauf von E-Zigaretten und E-Shishas an Minderjährige nicht verboten – auch dann nicht, wenn die Flüssigkeitsmischungen Nikotin enthalten. Das muss sich ändern!“

Konsequenter Verzicht aufs Rauchen

Huml warb zugleich erneut für einen konsequenten Verzicht aufs Rauchen. Damit ließen sich gefährliche Krankheiten vermeiden. Schätzungen zufolge erkranken zum Beispiel pro Jahr im Freistaat etwa 5.900 Menschen neu an Lungenkrebs. Im Jahr 2013 gab es in Bayern rechnerisch 26,2 Lungenkrebssterbefälle je 100.000 Einwohner, im Bundesdurchschnitt waren es 33,7.

Die Ministerin unterstrich: „Es ist erfreulich, dass die Raucherrate in Bayern seit einigen Jahren abnimmt. Bayern hatte im Jahr 2013 sogar mit 22,1 Prozent die niedrigste Raucherrate aller Bundesländer. Das ergibt sich aus einem aktualisierten Gesundheitsreport des Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) zu diesem Thema.“ Die höchste Raucherrate hatte demzufolge Berlin mit 28,9 Prozent.

Huml bekräftigte: „Damit können wir uns aber nicht zufrieden geben. Mit Präventionskampagnen will das Bayerische Gesundheitsministerium insbesondere Kinder und Jugendliche schützen. Wir beteiligen uns an zahlreichen Projekten.“

Ein Beispiel ist der internationale Nichtraucherwettbewerb „Be Smart – Don’t Start!“. Mit insgesamt rund 1.250 Schulklassen liegt der Freistaat, gemessen an der Bevölkerung, im bundesweiten Vergleich hier ganz vorn. Das Bayerische Gesundheitsministerium fördert dieses Projekt mit jährlich rund 30.000 Euro.

Darüber hinaus ist in ganz Bayern ein Mitmachparcours in Kofferversion mit dem Titel „KlarSichtParcours“ im Einsatz. Durch Rollenspiele und Quiz-Fragen werden den Jugendlichen die Gesundheitsgefahren des Zigarettenkonsums vermittelt.