Mutmaßlicher Berlin-Attentäter ist tot
Der dringend tatverdächtige Tunesier Anis Amri ist laut Auskunft italienischer Behörden in Mailand erschossen worden. Bei einer Polizeikontrolle soll Amri das Feuer auf die Beamten eröffnet haben. In dem Schusswechsel kam der Mann, der den Anschlag auf den Berliner Weihnachtsmarkt verübt haben soll, ums Leben.
Terror

Mutmaßlicher Berlin-Attentäter ist tot

Der dringend tatverdächtige Tunesier Anis Amri ist laut Auskunft italienischer Behörden in Mailand erschossen worden. Bei einer Polizeikontrolle soll Amri das Feuer auf die Beamten eröffnet haben. In dem Schusswechsel kam der Mann, der den Anschlag auf den Berliner Weihnachtsmarkt verübt haben soll, ums Leben.

Der nach dem Berliner Terroranschlag mit mindestens zwölf Toten europaweit gesuchte Tunesier Anis Amri ist nach Angaben des italienischen Innenministers tot. Der 24-Jährige sei am frühen Morgen von der Polizei in Mailand bei einer Straßenkontrolle erschossen worden, sagte Marco Minniti in Rom. Das stehe „ohne Zweifel“ fest, so Minniti. Noch am Tatort seien die Gesichtsmaße und die Fingerabdrücke des Attentäters abgeglichen und mithin sofort seine Identität festgestellt worden, erklärte Italiens Innenminister.

Schusswechsel mit der Polizei

Der mutmaßliche Attentäter von Berlin ist demnach am Bahnhof der Stadt Sesto San Giovanni im Großraum Mailand erschossen worden. Anwohner berichteten am Freitag laut der Nachrichtenagentur dpa, sie hätten am Morgen mehrere Schüsse gehört. Über den Schußwechsel hat Italiens Ministerpräsident Paolo Gentiloni Bundeskanzlerin Angela Merkel in Kenntnis gesetzt. „Ich habe Angela Merkel an diesem Morgen über den Einsatz informiert“, sagte Gentiloni laut Medienangaben in Rom.

Italiens Innenminister Minniti dankte den beiden Polizisten für ihren Einsatz. Einer der Beamten war bei dem Schusswechsel mit dem Berlin-Attentäter verletzt worden. Der mutmaßliche islamistische Terrorist habe „ohne zu zögern“ seine Waffe gezogen und geschossen, nachdem die Polizei ihn nach seinen Papieren gefragt hatte. Daraufhin schoss sein Kollege zurück. Der verletzte Beamte wird jetzt in Monza im Krankenhaus behandelt.

Fingerabdrücke am Lkw

Anis Amri soll nach Polizeiangaben mit dem Zug von Berlin Richtung Italien gereist sein. Er sei über Frankreich und Turin nach Mailand gekommen, berichtete der Mailänder Antiterrorchef Alberto Nobili. Amri hatte offenbar Zugtickets dabei, aus denen sich schließen lässt, dass er nachts am Mailänder Hauptbahnhof ankam. Von dort aus soll er einen weiteren Zug nach Sesto di San Giovanni genommen haben. Die Stadt mit rund 80.000 Einwohnern liegt etwa sieben Kilometer vom Hauptbahnhof entfernt. Gegen 4 Uhr am Morgen sei er dann den beiden Polizisten begegnet, die ihn bei einem Schusswechsel töteten.

Am Donnerstagabend hatte die Bundesanwaltschaft über den aktuellen Ermittlungsstand informiert. Demnach wurden Fingerabdrücke von Amri in und am Tatfahrzeug gefunden. „Wir gehen davon aus, dass Amri den Lkw gefahren hat“, sagte eine Sprecherin. Gegen Amri wurde Haftbefehl erlassen.