Mit ihrer finanziellen Situation sind die meisten Deutschen zufrieden. (Foto: dpa/Daniel Reinhardt)
Befragung

Zufriedener Blick auf die Finanzen

Einer Untersuchung der Sparkassen zufolge bewerten zwei Drittel der Bundesbürger ihre finanzielle Lage positiv. Besonders hoch ist der Anteil der Zufriedenen in Bayern. Sorge bereitet aber immer mehr Bürgern die politische Entwicklung im Land.

So zufrieden mit ihrer finanziellen Situation waren die Deutschen noch nie: 63 Prozent fühlen sich finanziell gut oder sogar sehr gut aufgestellt. Das ist das Ergebnis der Untersuchung „Vermögensbarometer 2018“, die der Sparkassenverband veröffentlicht hat. Damit erreicht die Zufriedenheit den höchsten Wert seit dem Jahr 2005. Damals sagten lediglich 40 Prozent, sie seien zufrieden. Die Zahl derer, die unzufrieden mit ihrer finanziellen Lage sind, sank im selben Zeitraum von 18 auf 8 Prozent.

Kaum Unzufriedene im Freistaat

„Die Wirtschaft in Deutschland boomt“, kommentiert Sparkassenpräsident Helmut Schleweis die Ergebnisse der Befragung. Der Arbeitsmarkt sei hervorragend ausgelastet, die Löhne stiegen. Das spürten auch die Menschen. Der Sparkassenverband lässt die Zufriedenheit der Deutschen seit 2005 abfragen.

Besonders zufrieden mit ihrer finanziellen Situation sind die Bürger in Hessen (72 Prozent), Rheinland-Pfalz (69) und Bayern (68). In Hessen und Bayern leben mit 4 Prozent gleichzeitig die wenigsten Unzufriedenen. Den geringsten Anteil an Zufriedenen gibt es in Berlin und Brandenburg mit 53 beziehungsweise 50 Prozent. In der Bundeshauptstadt ist die Zahl derer, die nicht glücklich mit der eigenen finanziellen Lage sind, mit 16 Prozent am höchsten.

Positiv in die Zukunft

Zudem blicken die Deutschen in Geld-Dingen zuversichtlich in die Zukunft. Der Sparkassenverband hat die Menschen auch befragt, mit welchen Veränderungen sie innerhalb der nächsten zwei Jahre rechnen. 25 Prozent gehen von einer Verbesserung und nur elf Prozent von einer Verschlechterung ihrer finanziellen Situation aus. Dabei zeigen sich vor allem die jüngeren Menschen optimistisch. Knapp die Hälfte (48 Prozent) der 14- bis 29-Jährigen rechnet mit einer Verbesserung, ein gutes Viertel (26 Prozent) ist es bei den 40- bis 49-Jährigen. Im geringsten ausgeprägt ist Hoffnung auf eine positive finanzielle Entwicklung bei den über 60-Jährigen mit lediglich sieben Prozent.

Deutlich gestiegen ist die Zahl derer, die Geld zur Seite legen. Vier von fünf Menschen betreiben finanzielle Vorsorge oder planen dies zumindest. Nur ein knappes Fünftel spart nicht. Der Anteil der Vorsorger ist gegenüber 2017 um acht Prozentpunkte von 72 auf 80 Prozent gestiegen, der der Nichtvorsorger ist um fünf Prozentpunkte von 23 auf 18 Prozent gesunken. Neun Prozent der Befragten sehen sich nicht in der Lage, etwas zu sparen. Ihr Anteil ging deutlich zurück – um vier Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahr. „Das deutet darauf hin, dass die gute wirtschaftliche Lage – wenn auch in unterschiedlicher Intensität – in allen Bevölkerungsteilen ankommt“, so Schleweis.

Zins-Ängste gehen zurück

Interessant sind die Antworten auf die Frage, welche Entwicklung den Menschen mit Blick auf die finanzielle Vorsorge die meisten Sorgen bereitet. Wie in den vergangenen Jahren stehen hier die Zinsen und die Geldpolitik auf Platz eins. Doch entfallen darauf nur noch 32 Prozent der Nennungen. In den Jahren zuvor waren es mehr als 50 Prozent gewesen. Deutlich gestiegen ist dagegen die Sorge um die politische Entwicklung im Lande: Vor einem Jahr bereitete sie lediglich vier Prozent der Befragten Kopfzerbrechen. Inzwischen hat sich dieser Wert auf zehn Prozent mehr als verdoppelt.