Ausbaupläne für Deutsch-deutsches Museum
Das Deutsch-deutsche Museum im oberfränkischen Mödlareuth soll für fast zehn Millionen Euro erweitert werden. Dieses Geld solle vor allem in größere Ausstellungsräume und eine stärkere Fokussierung auf den Außenbereich fließen. Das gab der Hofer Landrat Oliver Bär (CSU), der gleichzeitig der Vorsitzende des Museums-Zweckverbandes ist, nun bekannt.
Mödlareuth

Ausbaupläne für Deutsch-deutsches Museum

Das Deutsch-deutsche Museum im oberfränkischen Mödlareuth soll für fast zehn Millionen Euro erweitert werden. Dieses Geld solle vor allem in größere Ausstellungsräume und eine stärkere Fokussierung auf den Außenbereich fließen. Das gab der Hofer Landrat Oliver Bär (CSU), der gleichzeitig der Vorsitzende des Museums-Zweckverbandes ist, nun bekannt.

Im oberfränkischen Mödlareuth, wo bis vor der Wende ein Stück Mauer fast 40 Jahre lang den kleinen Ort teilte, soll das Deutsch-deutsche Museum erweitert werden. Die dafür veranschlagten fast zehn Millionen Euro sollen vor allem in größere Ausstellungsräume und eine stärkere Fokussierung auf den Außenbereich fließen. Das teilte nun Hofs Landrat Oliver Bär (CSU), gleichzeitig Vorsitzender des Museums-Zweckverbandes, mit. Wie Bär weiter erklärte, habe der Bund eine Förderzusage von rund 4,4 Millionen Euro gegeben; auch der Freistaat habe bereits finanzielle Unterstützung in gleicher Höhe signalisiert.

Besucherrekord für heuer erwartet

Baubeginn wird laut Bär frühestens 2018 sein. Bis dahin sollen das Konzept gemeinsam mit den Bürgern des Ortes erarbeitet und die Aufträge ausgeschrieben werden. Ziel des Deutsch-deutschen Museums seit seiner Gründung ist es, an die Jahrzehnte der schmerzhaften Teilung zu erinnern und zu zeigen, welche Rolle die Grenze im Alltag der Menschen spielte. Ausgelegt war das Museum einst für rund 35.000 Besucher jährlich. Das Interesse wuchs aber stetig. Heuer, im Jubiläumsjahr der Wiedervereinigung, sieht bereits jetzt alles danach aus, dass das Museum auf einen Besucherrekord zusteuert: Rund 85.000 Menschen aus rund 100 Ländern der Erde werden Bär zufolge bis zum Jahresende das Museum in Mödlareuth besucht haben.

Als „Little Berlin“ bekannt geworden

Mödlareuth liegt direkt auf der Grenze zwischen Bayern und Thüringen. Schon im 19. Jahrhundert verlief entlang des Tannbachs die Trennlinie zwischen dem Königreich Bayern und dem Fürstentum Reuß. Problematisch wurde die Grenzziehung aber erst nach dem Zweiten Weltkrieg: Dann ließ die DDR erst einen Bretterzaun errichten, dann einen aus Stacheldraht. Schließlich folgte der Bau einer Mauer – ganz so wie in Berlin. Wegen des meterhohen Betonwalls nannten die Amerikaner das kleine Dorf nördlich von Hof bald „Little Berlin“. Als solches ist es bis heute berühmt und rückte wegen der sich zum 25. Mal jährenden Wiedervereinigung vor allem dieses Jahr verstärkt in den Fokus der Öffentlichkeit.

 

(dpa/dia)