Junge Menschen haben in Sachen Bildung in Bayern die besten Chancen - unabhängig von ihrer sozialen Herkunft. Foto: imago/Westend61
Bildung

Beste Chancen für junge Menschen in Bayern

Unter dem Titel "Bildung auf einen Blick" wurde am Dienstag der Bildungsbericht der OCED veröffentlicht. Das Ergebnis: Die Bildungschancen in Deutschland haben sich verbessert. Besonders im Freistaat haben junge Menschen überdurchschnittlich gute Bildungschancen, unabhängig von ihrer sozialen Herkunft.

Beim Bildungsbericht „Bildung auf einen Blick“ der OECD und den Zahlen des Statistischen Bundesamts „Internationale Bildungsindikatoren im Ländervergleich“ kommt Bayern besonders gut weg. Die Bildungschance für junge Menschen im Freistaat haben sich in den letzten Jahren noch weiter verbessert. Das freut auch Wissenschaftsminister Ludwig Spaenle:

Auf dieser Grundlage ergeben sich für junge Menschen in Bayern sehr interessante Perspektiven und Möglichkeiten für ihren weiteren Lebens- und Berufsweg.

Ludwig Spaenle, bayerischer Wissenschaftsminister

Die Nachteile aufgrund der sozialen Stellung und eines niedrigen Bildungstandes der Eltern lassen sich besonders während der Grundschulzeit ausgleichen. In diesen frühen Jahren der Bildung lassen sich am besten die Weichen stellen, damit Kinder, egal aus welchen Land und egal aus welcher sozialen Schicht, später einen erfolgreichen beruflichen Weg einschlagen können.

Bildungserfolg bedeutet für mich, dass die jungen Menschen eine qualitätsvolle Ausbildung durchlaufen und auf dieser Grundlage ihren Lebensweg erfolgreich fortsetzen können.

Ludwig Spaenle, bayerischer Wissenschaftsminister

Berufliche Bildung darf nicht unterschätzt werden

„Die Erwerbslosenquote der 25- bis 64-jährigen Frauen und Männer ist in Bayern am niedrigsten“, so Spaenle und widerspricht der gängigen Fehleinschätzung, Bildungserfolg sei gleichzusetzen mit Abitur und Studium.

Zudem haben sehr viele junge Menschen zwischen 18 und 24 Jahren im Freistaat ausgezeichnete berufliche Perspektiven. Denn sie verfügen über eine Berufsausbildung, eine Hochschulzugangsberechtigung oder nehmen an einer Aus- oder Weiterbildungsmaßnahme teil.

Spaenle wies darauf hin, dass gerade die berufliche Bildung und die Qualität der beruflichen Aus- und Fortbildung in vielen Fällen unterschätzt werden – und zwar zu Unrecht. „Dabei bietet gerade die berufliche Bildung und besonders die duale Ausbildung durch die Verzahnung von Wirtschaft und Berufsschule vielen jungen Menschen sehr gute Perspektiven“, so der Minister.

Wer sich im Beruf und im gesellschaftlichen Leben einbringe, könne nicht nur etwas für seine Mitmenschen tun, sondern trage auch aktiv zur eignen Entfaltung der Persönlichkeit bei.

Nicht auf dem Erfolg ausruhen

Auch in Sachen Ausgaben für Schüler und Studierende liegt Bayern weit vorne. Die Gesamtausgaben lagen bei 9.700 Euro pro Schüler beziehungsweise Studierendem und so rund 500 Euro höher als im Vorjahr.

Trotz des guten Abschneiden Bayerns im Bildungsvergleich bleiben für Ludwig Spaenle noch offene Handlungsfelder. So möchte er gerne den Ausbau von Ganztagesschulen und die Förderung von Kindern mit Migrationshintergrund noch weiter voranbringen.

Auch Deutschland ist führend

Nach dem Bericht der OCED haben junge Menschen in Deutschland die besten Chancen auf einen Arbeitsplatz – gerade auch im Vergleich mit anderen EU-Staaten. Dies ist nicht nur ein Verdienst der Bildungspolitik, sondern auch auf die Wirtschaftskraft im Land zurückzuführen. Und auch im Bereich der frühkindlichen Bildung hat sich in den letzten Jahren vieles zum Positiven verändert. Trotzdem gibt es noch Nachbesserungsbedarf. Es fallen zum Beispiel immer noch zu viele Schulstunden wegen fehlender Lehrkräfte aus. Und, gemessen am Bruttoinlandsprodukt, müsste Deutschland seine Ausgaben für die Bildungspolitik noch weiter erhöhen, besonders in den Grundschulen. Positiv fällt hingegen die Bewertung der frühkindlichen Bildung aus. Bei den 3-Jährigen nehmen 92 Prozent an entsprechenden Angeboten Teil, bei den 4- bis 5-Jährigen sind es sogar 96 Prozent.