Petrenko-Gala in München
Der Generalmusikdirektor der Bayerischen Staatsoper, Kirill Petrenko, steht bei den diesjährigen Festspielen besonders häufig am Pult. Unter anderem dirigiert er Richard Wagners "Tannhäuser" und Richard Strauss' "Frau ohne Schatten".
Oper

Petrenko-Gala in München

Der Generalmusikdirektor der Bayerischen Staatsoper, Kirill Petrenko, steht bei den diesjährigen Festspielen besonders häufig am Pult. Unter anderem dirigiert er Richard Wagners "Tannhäuser" und Richard Strauss' "Frau ohne Schatten".

Kirill Petrenko hat sich zuletzt rar gemacht. Mal ein Gastauftritt mit den Berliner Philharmonikern, deren designierter Chef er ist, mal ein Konzert mit dem Symphonieorchester Vorarlberg, zu dem er seit seiner Kindheit eine enge Verbundenheit pflegt: Sein Vater, ein aus Russland ausgewanderter Geiger, war Mitglied dieses Klangkörpers. Ansonsten kann man den öffentlichkeitsscheuen Maestro derzeit eigentlich nur an der Bayerischen Staatsoper erleben, sofern man das Glück hat, eine Karte zu ergattern.

Franz Schreker als Auftakt

Während der Münchner Opernfestspiele, die am 24. Juni beginnen, gibt es allerdings Petrenko satt. Die Eröffnungspremiere (1. Juli), Franz Schrekers selten gespielte Oper „Die Gezeichneten“, leitet zwar sein Kollege Ingo Metzmacher, Spezialist für alles Neutönige. Doch gleich am nächsten Abend dirigiert Petrenko Richard Strauss‘ „Frau ohne Schatten“, die vor vier Jahren als erste Neuproduktion des frisch berufenen Generalmusikdirektors herauskam. Übrigens inszeniert von dem Polen Krzysztof Warlikowski, dem selben Regisseur, der nun „Die Gezeichneten“ neu interpretieren wird.

Als zweite Neuproduktion der Opernfestspiele wird am 24. Juli im Prinzregententheater Carl Maria von Webers „Oberon“ aus der Taufe gehoben. Leitung: Ivor Bolton. Weitere spannende Neuproduktionen gibt es im Rahmen der „Festspiel-Werkstatt“ zu erleben, darunter am 26. Juni in der Spielstätte Postpalast Mark-Anthony Turnages Oper „Greek“, die 1988 bei der Münchener Biennale uraufgeführt wurde.

Wagner mit Gottschalk

Offiziell eröffnet werden die diesjährigen Opernfestspiele, die bis Ende Juli dauern, am 24. Juni mit einem Freiluft-Konzert des Staatsorchesters und des Jugendorchesters Attacca der Staatsoper unter freiem Himmel. Am 9. Juli gibt es dann wieder „Oper für alle“ auf dem Max-Joseph-Platz, mit Richard Wagners „Tannhäuser“ unter Petrenko, moderiert vom bekennenden Opernfan Thomas Gottschalk.

Es gibt noch weitere Höhepunkte für Petrenko-Fans: Am 22. Juli dirigiert der Maestro Dmitri Schostakowitschs „Lady Macbeth von Mzensk“ und am 16. Juli im Prinzregententheater ein Konzert der Orchesterakademie des Bayerischen Staatsorchesters. Die Nachwuchsschmiede des Hausorchesters der Staatsoper feiert ihr 15-jähriges Bestehen.

Orchester des Jahres

Das Bayerische Staatsorchester wurde kürzlich vom  Radiosender Deutschlandfunk Kultur zum Orchester des Jahres gewählt. Man würdige die musikalische Exzellenz, die Spielkultur und eine herausragende Konzertdramaturgie des Ensembles der Bayerischen Staatsoper, teilte der Sender zu seiner Entscheidung mit. Den Musikern unter Leitung von Generalmusikdirektor Kirill Petrenko gelinge der Spagat zwischen der Arbeit als Opernorchester und einem fulminanten Auftritt auf der Konzertbühne.

Die diesjährigen Münchner Opernfestpiele dauern vom 24. Juni bis zum 31. Juli. Das Programm umfasst mehr als 70 Vorstellungen, darunter 17 Opern, vielfältige Konzerte, modernes Musiktheater und Ballettabende.

(dpa)