Höhere Bußgelder für Verkehrssünder
Wer keine Rettungsgasse bildet oder auf Geh- und Radwegen parkt, soll künftig deutlich mehr bezahlen müssen. Das sehen Pläne von Bundesverkehrsminister Scheuer vor. Vorteile auf den Straßen soll es für Fahrgemeinschaften und Carsharing geben.
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Höhere Bußgelder für Verkehrssünder

Wer keine Rettungsgasse bildet oder auf Geh- und Radwegen parkt, soll künftig deutlich mehr bezahlen müssen. Das sehen Pläne von Bundesverkehrsminister Scheuer vor. Vorteile auf den Straßen soll es für Fahrgemeinschaften und Carsharing geben.

Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) plant härtere Strafen für Verkehrssünder. Fahrer, die keine Rettungsgasse bilden, sollen künftig ein Bußgeld von bis zu 320 Euro zahlen, außerdem droht ein Monat Fahrverbot. Wer unerlaubt in zweiter Reihe parkt oder auf Geh- und Radwegen, soll statt 15 Euro künftig bis zu 100 Euro zahlen. Die Erhöhung soll noch in diesem Jahr in den Bußgeldkatalog aufgenommen werden.

Busspuren für Fahrgemeinschaften

Ferner will Scheuer, um den motorisierten Individualverkehr zu verringern, die Freigabe von Busspuren für Pkw oder Krafträder mit Beiwagen ermöglichen, die mit mindestens 3 Personen besetzt sind. „Dazu wird auch ein entsprechendes Sinnbild als Grundlage für ein Zusatzzeichen geschaffen, mit dem die Straßenverkehrsbehörden der Länder die Freigabe von Bussonderfahrstreifen künftig anordnen können“, teilt das Verkehrsministerium mit. E-Tretroller sollen ebenfalls auf Busspuren fahren dürfen.

Wir finden es gerecht, dass jeder, der die Rettungsgasse blockiert, hart bestraft wird – denn hier geht es um Leib und Leben.

Andreas Scheuer, Bundesverkehrsminister

All dies sehen Pläne für eine Reform der Straßenverkehrsordnung vor, über welche die Bild-Zeitung berichtet. Zum Teil sind die geplanten neuen Regelungen bereits bekannt. Die Änderungen sollen noch 2019 in Kraft treten. Scheuer will seine Pläne nun in die Ressortabstimmung innerhalb der Bundesregierung geben. Bundestag sowie Bundesrat müssen einer Reform der Straßenverkehrsordnung zustimmen.

Mehr Sicherheit für Radfahrer

„Wer die Mobilität der Zukunft will, muss jetzt notwendige Anpassungen vornehmen“, sagte Scheuer. „Es gibt einiges zu tun, um unsere Straßen noch sicherer, klimafreundlicher und gerechter zu machen.“ So solle Radfahren sicherer gemacht werden. Auch Fahrgemeinschaften sollen bessergestellt werden. Scheuer sagte zudem: „Wir finden es gerecht, dass jeder, der die Rettungsgasse blockiert, hart bestraft wird – denn hier geht es um Leib und Leben.“

Die Pläne sehen weiter vor, dass das Abschalten von Notbremsassistenzsystemen durch den Fahrer ab einer Geschwindigkeit von mehr als 30 Kilometer pro Stunde verboten werden soll. Wer gegen die neue Vorschrift verstößt, muss mit einem Bußgeld in Höhe von 100 Euro rechnen und bekommt einen Punkt in Flensburg.

Parkplätze fürs Carsharing

Ebenfalls vorgesehen sind Vorteile für Carsharing-Fahrzeuge, um diese Form der Mobilität besonders zu fördern. So sollen Parkplätze für Carsharing ausgewiesen werden. Die zuständigen Straßenverkehrsbehörden sollen außerdem Parkflächen für elektrisch betriebene Fahrzeuge künftig mittels einer Markierung hervorheben können.

Für das Überholen von Fußgängern, Radfahrern oder E-Tretroller durch Autofahrer soll es künftig einen Mindestabstand von 1,5 Metern innerorts und von 2 Metern geben. Der „grüne Pfeil“ beim Rechtsabbiegen soll künftig auch für Radfahrer gelten. Analog zu Tempo-30-Zonen für Autos sollen in Zukunft auch Fahrradzonen angeordnet werden können.