Die Deutsche Bahn (DB) setzt erstmals einen autonom fahrenden Bus im öffentlichen Personennahverkehr ein. Am Mittwoch fand im niederbayerischen Bad Birnbach die Premierenfahrt statt. Damit soll nach DB-Angaben das Zeitalter des autonomen Fahrens in Deutschland eingeläutet werden.
Anschluss an den Bahnhof
Der elektrisch betriebene Minibus pendelt in dem Kurort zwischen dem Ortszentrum und der Therme. Das von einer französischen Firma entwickelte Elektrofahrzeug EZ10 bietet Platz für zwölf Passagiere – sechs Steh- und sechs Sitzplätze – und ist auf der 700 Meter langen Strecke zunächst 15 Stundenkilometer schnell unterwegs. Im kommenden Jahr dann soll auch der Bahnhof Bad Birnbach angebunden werden.
Wie Bad Birnbachs Kurdirektor Viktor Gröll erklärt, ist der selbstlenkende Bus mehr als eine „Touristenattraktion“. Er schließe eine Lücke im Personennahverkehr und mache die Anreise mit der Bahn für Gäste deutlich attraktiver. Der autonome Bus werde zu mehr Mobilität auch ohne Auto in Bad Birnbach beitragen – auch für die einheimische Bevölkerung. Das Projekt passe perfekt in das Entwicklungskonzept des Kurorts, dessen wichtigstes Kapitel „Das ökologische Bad“ heiße und in dem das Thema e-Mobilität intensiv behandelt werde.
Mobilität für den ländlichen Raum
Für den Landrat von Rottal-Inn, Michael Fahmüller (CSU), bedeutet das Projekt, dass man eine Vorreiterrolle im Bereich zukunftsweisender Mobilität übernehmen könne. Gerade im ländlichen Raum, wo viele Menschen bislang auf das Auto angewiesen seien, könnten innovative Technologien und Verkehrskonzepte den Grundstein für eine neue, umweltfreundliche Mobilität der Zukunft legen, so Fahmüller.
(dpa/PM)
