Bei der Pflanzaktion (v.l.): Jürgen Widl, Gemeinderat Adi Stapfer, MdB Gudrun Zollner, MdL Reserl Sem, 2. Bürgermeister Karl Altmann und 1. Bürgermeister Walter Czech. (Foto: Team Zollner)
Frauen-Union

Blüten – dem Wasser zum Trotz

Ein Jahr nach dem verheerenden Hochwasser im Rottal pflanzte die Frauen-Union Niederbayern mit Unterstützung des Verbandes Landschafts-, Garten- und Sportplatzbau Blumen für die Seele der vom Wasser gebeutelten Niederbayern.

Das Rottal soll ein Jahr nach dem verheerenden Hochwasser wieder aufblühen und die Bürger ermutigt werden, selbst fleißig Blumen und Sträucher zu pflanzen – darum ging es in einer gemeinsamen Aktion der Frauen-Union (FU) Niederbayern mit dem Verband Landschafts-, Garten- und Sportplatzbau (VGL). Die FU-Bezirksvorsitzende Gudrun Zollner, die Rottaler Landtagsabgeordnete Reserl Sem und der VGL-Regionalvorsitzende Jürgen Widl haben dabei im Trifterner Gemeindeteil Anzenkirchen eine Zierkirsche, eine Eberesche und weitere Gewächse gepflanzt.

Zusammenhalt nach der Naturkatastrophe

Das kleine Anzenkirchen war durch den am 1. Juni 2016 plötzlich reißenden Altbach extrem in Mitleidenschaft gezogen worden. Der dortige Tennisplatz war völlig zerstört und ist erst vor kurzem wieder aufgebaut worden. Dass er als Pflanzort ausgewählt wurde, freute Gudrun Zollner als Mitglied des Sportausschusses im Deutschen Bundestag natürlich besonders. Auch Trifterns Bürgermeister Walter Czech zeigte sich beim Empfang der Gäste vor dem Rathaus sehr glücklich darüber, dass seine Gemeinde für die Pflanzaktion ausgewählt wurden. Als Dankeschön überreichte er Gudrun Zollner ein Buch über die „Jahrtausendflut in Triftern“. Unter den zahlreichen Gästen der Aktion befanden sich nicht nur Damen der FU wie die stellvertretende Bezirksvorsitzende Andrea Malota oder die Kreisvorsitzende Theresia Strohhammer, sondern unter anderem auch der zweite Bürgermeister der Marktgemeinde Triftern, Karl Altmann, der in Anzenkirchen wohnt und selbst vom Hochwasser schwer getroffen worden war. Auch der Trifterner CSU-Ortsvorsitzende Franz Hufnagel, der Bauhofleiter der Gemeinde Peter Aigner samt Mitarbeiter, Jochen Henning als Referent für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit beim VGL und Jürgen Widl mit seinem Team waren gekommen, um die Damen der Frauen-Union zu unterstützen. Widl hatte nicht nur die vom VGL großzügig gesponserten Pflanzen im Gepäck, sondern stiftete auch selbst noch einige.

Blumen für die Seele

„Die schwere Flutkatastrophe hat uns alle sehr betroffen gemacht. Sie darf nicht in Vergessenheit geraten“, so Gudrun Zollner. Man wolle aber nicht nur erinnern, sondern auch dazu ermuntern, Häuser, Gärten und Plätze wieder bunt und lebendig zu bepflanzen. „Wenn es überall blüht, dann tut das auch der Seele gut. Nicht umsonst haben wir als Motto für unsere Pflanzaktion ein Zitat von Ralph Waldo Emerson gewählt: Wo Blumen blühen, lächelt die Welt“, so Zollner weiter.

Reserl Sem stellte in ihrem kurzen Grußwort den Gemeinschaftssinn in den Mittelpunkt. Passiere irgendwo auf der Welt eine Katastrophe sei dies schlimm, man könne aber oft nicht direkt helfen. Anders sei dies bei der furchtbaren Flutkatastrophe im Rottal mit sieben Toten. „Hier können wir Zeichen setzen. Auch mit dieser Pflanzaktion von Frauen-Union und dem Verband Landschafts-, Garten- und Sportplatzbau“, so Reserl Sem. Es sei deshalb eine Herzensangelegenheit der Frauen-Union Niederbayern gewesen, nach der Hochwasserkatastrophe vom 1. Juni 2016 ein symbolisches Zeichen für neues Wachstum zu setzen.

Das Wasser war über 1,70 Meter hoch über den Tennisplatz geflossen

Wie katastrophal das Hochwasser gewesen war, stellte Karl Altmann den Gästen vor Ort in Anzenkirchen dar: Im Bereich des Tennisplatzes sei das Wasser über 1,70 Meter hoch über den Ort hinweg geflossen. Hier wurde dann auch direkt neben dem Vereinsheim gepflanzt.

Jürgen Widl hatte neben einer Eberesche als zentralem Baum eine Zierkirsche mitgebracht. Trotz der kühlen Temperaturen blüht diese bereits zartrosa. Den Hauptteil der Pflanzaktion stellte aber der Storchschnabel: „Der ist ideal für diesen Standort geeignet, denn er ist robust, pflegeleicht und blüht von Juni bis Oktober“, erklärte Widl. Abgerundet wird das Bild nun durch Lavendel und Lampenputzergras.