Weniger Flüchtlinge, weniger Schleuser

Anja Schuchardt - 20. Mai 2016

Die Last durch festgenommene Schleuser für den Freistaat nimmt nach einem dramatischen Anstieg im Spätsommer nun ebenso ab. Die Zahl der Verurteilten stieg zuletzt zwar deutlich, festgenommen werden seit Monaten allerdings immer weniger Schleuser. In diesem Jahr hat Bayerns Innenministerium bis Ende April nur noch 50 Fälle versuchter Schleusung an der bayerisch-österreichischen Grenze gezählt. Im gesamten Vorjahr waren es – allerdings inklusive jener Fälle am Münchner Flughafen – knapp 2600 Fälle. Gleichzeitig geht auch die Zahl der in U-Haft sitzenden Schleuser deutlich zurück. Das Innenministerium macht dafür die seit September bestehenden Grenzkontrollen zu Österreich sowie die Grenzschließungen in Südosteuropa verantwortlich. Dadurch sinkt auch die Zahl der in Bayern ankommenden Flüchtlinge seit Monaten. Im April zählte das Sozialministerium nur noch exakt 5555 neu ankommende Asylbewerber – im Januar waren es noch knapp 75.000. Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) hat nach Informationen des Redaktionsnetzwerks Deutschlands in diesem Jahr bisher 200.000 Flüchtlinge registriert. Das ist zwar ein deutlicher Rückgang im Vergleich zum Höhepunkt der Flüchtlingskrise, als allein im Oktober vergangenen Jahres 181.000 Migranten nach Deutschland gekommen waren. Im Vergleich zu den Vorjahreszeiträumen sind die Zahlen aber weiterhin höher. Für das erste Halbjahr 2015 hatte das BAMF rund 179.000 Asylanträge verzeichnet, für das gesamte Jahr 2014 etwa 203.000 Asylanträge. (dpa)

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