Von Wölfen und Schafen

Andreas von Delhaes-Guenther - 17. November 2017

Die Umweltministerkonferenz von Bund und Ländern hat im Streit um den Wolf den Bauern den Rücken gestärkt. Im Beschluss ihrer Herbstkonferenz am Freitag in Potsdam betonten die Minister die Bedeutung der Weidehaltung etwa von Rindern und Schafen. Der Bund wurde zudem aufgefordert, Definitionen für sogenannte Problemwölfe zu finden. Die Haltung von Tieren auf der Weide sei wegen der zunehmenden Zahl an Wölfen, die immer wieder Tiere reißen, bedroht, hatten Bauernverbände erklärt. Weidetierhaltung dürfe nicht dem Wolfsschutz untergeordnet werden. Mecklenburg-Vorpommerns Umwelt- und Agrarminister Till Backhaus (SPD) sagte nach der Konferenz, seinen Schätzungen nach gebe es heute bereits rund 650 Wölfe in Deutschland. Die Marke von 1000 Wölfen werde schneller erreicht als gedacht. Die Marke sei wichtig, weil Experten dann von einer guten genetischen Vielfalt ausgingen. Das sei auch die Voraussetzung, um eine Begrenzung festzulegen. Die Präsidentin des Bundesamtes für Naturschutz, Beate Jessel, widersprach der Darstellung. Amtlich werde nur die Zahl der erwachsenen Wölfe gezählt. Die Wolfswelpen beteiligten sich nicht an der Jagd und würden oftmals früh sterben. Für den Erhaltungszustand sei auch zum Beispiel der Zustand der Gebiete wichtig, in denen die Wölfe lebten. (dpa)

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