UEFA führungslos

Andreas von Delhaes-Guenther - 9. Mai 2016

Michel Platini tritt als Präsident der Europäischen Fußball-Union UEFA zurück. Das teilte der Franzose in einer persönlichen Erklärung mit. Zugleich kündigte er an, vor Schweizer Zivilgerichten gegen das Urteil des Internationalen Sportgerichtshofs vorgehen zu wollen. Der CAS hatte die vom Fußball-Weltverband verhängte Sperre lediglich um zwei auf vier Jahre reduziert. Der frühere Profi war vom Weltverband FIFA ebenso wie der ehemalige FIFA-Chef Joseph Blatter für sechs Jahre gesperrt worden. Zwei Millionen Schweizer Franken hatte Platini im Jahr 2011 von Blatter bekommen. Laut des Funktionärsduos war die Zahlung ein verspätetes Gehalt für Platinis Dienste um die Jahrtausendwende. Verbucht wurde die Summe in den FIFA-Büchern aber nicht. „Die Kammer ist nicht überzeugt von der Rechtmäßigkeit der Zahlung“, hieß es in der CAS-Mitteilung. Zudem soll Platini von der Verlängerung eines Altersvorsorge-Plans profitiert haben, „zu der er nicht berechtigt war“. Die Kammer halte eine lange Sperre „im Lichte der Spitzenfunktion von Herrn Platini, der Abwesenheit jeglicher Reue und des Einflusses dieser Sache auf den Ruf der FIFA“ für gerechtfertigt. Die UEFA wird nach dem Platinis Rücktritt Platini vorerst keinen Interimschef ernennen. Das Exekutivkomitee der UEFA werde sich am 18. Mai in Basel treffen, um über die nächsten Schritte und den Zeitplan für einen Wahlkongress zu beraten. (dpa)

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