Sieg für Südkoreas Oppositionspartei

Anja Schuchardt - 14. April 2016

Bei der Parlamentswahl in Südkorea hat die konservative Partei von Präsidentin Park Geun Hye neben dem Verlust der Mehrheit überraschend auch ihre Stellung als stärkste Partei eingebüßt. Ihre Saenuri-Partei kommt nach der Wahl vom Mittwoch auf nur noch 122 Mandate in der 300 Sitze zählenden Nationalversammlung in Seoul. Die oppositionelle Demokratische Partei Koreas (Minjoo oder MPK) wird den vorliegenden Ergebnissen zufolge stärkste Einzelpartei mit 123 Abgeordneten. Es ist das erste Mal seit 16 Jahren, dass eine Regierungspartei ihre Mehrheit verliert. Eine große Überraschung, weil die Saenuri trotz wirtschaftlicher Flaute in Asiens viertgrößter Volkswirtschaft als Favoritin in die Wahl gezogen war. Die Schlappe der konservativen Partei zeigt nach Meinung von Experten, dass die Unzufriedenheit in der Bevölkerung wegen innerparteilicher Kämpfe um Listenplätze vor der Wahl größer als erwartet war. Die Wahl galt als wichtiger Stimmungstest vor der Präsidentenwahl im nächsten Jahr. Die Wahlbeteiligung lag nach Angaben der staatlichen Wahlkommission bei 58 Prozent, das ist der höchste Wert bei den Parlamentswahlen in dem Land seit zwölf Jahren. (dpa)

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