Schutz vor Genitalverstümmelung
Andreas von Delhaes-Guenther - 9. Dezember 2016
Die Bundesregierung will junge Frauen aus Zuwandererfamilien besser vor Genitalverstümmelung schützen. Dazu soll Begleitern, die mit ihnen für den Eingriff ins Ausland reisen wollen, der Reisepass entzogen werden. Das Bundeskabinett wolle heute eine entsprechende Änderung des Passgesetzes beschließen, berichten die Zeitungen der Funke-Mediengruppe. Der drohende Passentzug sei ein „bedeutender Schritt“, um junge Frauen besser zu schützen, sagte Familienministerin Manuela Schwesig den Funke-Zeitungen. Genitalverstümmelung „verursacht unfassbare körperliche Qualen und seelisches Leid bei den betroffenen Mädchen“ und „ist zu Recht verboten, denn sie verstößt gegen zentrale Werte unserer Gesellschaft“, erklärte die Ministerin. In Deutschland wird dem Bericht zufolge die Zahl der verstümmelten Mädchen und Frauen auf mindestens 30.000 geschätzt. (dpa)