Russland: Ausschluss von Olympia?

Andreas von Delhaes-Guenther - 14. September 2017

Die führenden nationalen Anti-Doping-Agenturen haben den Komplett-Ausschluss des russischen olympischen Komitees von den Winterspielen 2018 gefordert. Zugleich kritisierten die Agenturen das Internationale Olympische Komitee (IOC) in der Russland-Frage scharf. „Die Untätigkeit des IOC gefährdet die sauberen Athleten und die Zukunft der olympischen Bewegung“, heißt es in einem Statement von 17 NADOs, das nun von der deutschen NADA veröffentlicht wurde. Bisher seien „weniger als 100 der potenziellen 1000 russischen Dopingfälle“ abgeschlossen worden. Athleten auf der ganzen Welt würden sich aufgrund der „falschen Behandlung der russischen Dopingkrise schon fragen, ob die globalen Anti-Doping-Regularien noch wirksam sind und ihr fundamentales Recht auf sauberen Sport überhaupt noch eine Rolle spielt“. Der geforderte Ausschluss wird mit der „erwiesenen Korruption bei den Olympischen Winterspiele in Sotschi und anhaltender Missachtung seiner Verpflichtungen für einen sauberen Sport“ begründet. Fünf Monate vor Beginn der Winterspiele in Pyeongchang/Südkorea äußerten die Anti-Doping-Agenturen „ernsthafte Zweifel daran, dass die Spiele 2018 sauber sein werden, bedingt durch die unvollständige Untersuchung des massiven Beweismaterials für individuelles Doping russischer Athleten bei den Winterspielen 2014 in Sotschi“. (dpa)

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