Rentner auf Minijobs angewiesen

Anja Schuchardt - 30. August 2016

Immer mehr Rentner in Deutschland bessern ihr Einkommen mit einem Minijob auf. Ende 2015 übten bereits 943.000 Senioren ab 65 Jahren eine sogenannte geringfügige Beschäftigung aus, laut der Funke Mediengruppe. Ihre Zahl sei damit seit 2010 um 22 Prozent gestiegen. Die bestehende Ost-West-Lücke bei der Rente soll bis 2020 vollständig geschlossen werden. Strittig ist, ob die Milliarden teure Angleichung aus Steuermitteln bezahlt oder von der gesetzlichen Rentenkasse geschultert wird. Eine Angleichung hat auch Verlierer, denn die im Schnitt geringeren Ostlöhne werden für die Rentenberechnung heute aufgewertet. Das soll nach den Plänen von Sozialministerin Andrea Nahles (SPD) bis 2020 komplett wegfallen. Die Rentenansprüche der über sechs Millionen Ost-Arbeitnehmer würden dadurch langfristig geringer ausfallen. „Wir sollten auf diese teure Reform verzichten. Ich empfehle, den Angleichungsprozess ohne Eingriff in die Rentenformel voranschreiten zu lassen“, sagte Eckardt Rehberg (CDU), haushaltspolitischer Sprecher der Unionsfraktion im Bundestag, der Passauer Neuen Presse. (dpa)

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