Putin-Freund wird US-Außenminister

Andreas von Delhaes-Guenther - 13. Dezember 2016

Für einen der wichtigsten Posten seiner Regierung hat der künftige US-Präsident Donald Trump einen Ölmann mit engen Verbindungen nach Russland nominiert. Der Vorstandschef des Konzerns ExxonMobil, Rex Tillerson, soll Außenminister werden. Die Personalie ist heikel. Mächtige republikanische Senatoren meldeten schon vor der offiziellen Bestätigung ihre Bedenken an. Tillerson ist wegen seiner Verbindungen nach Russland umstritten, zudem drohen ihm Interessenkonflikte. Er würde auf den Demokraten John Kerry folgen. Trump bezeichnete Tillerson als einen der erfolgreichsten Unternehmer der Welt: „Als Außenminister wird er ein mächtiger und umsichtiger Fürsprecher von Amerikas wichtigen nationalen Interessen sein, und dazu beitragen, Jahre fehlgeleiteter Außenpolitik umzukehren, die die Sicherheit und die Rolle der USA in der Welt geschwächt haben.“ Wie Trump verfügt der 64-jährige Texaner über keinerlei politische Erfahrung. Seine Berufung zum Chefdiplomaten liegt ganz auf der Linie von Trumps Wahlkampfversprechen, das Verhältnis zu Russland zu verbessern. Tillerson hat enge Verbindungen nach Moskau und auch persönliche Bande zu Präsident Wladimir Putin, von dem er 2013 den Orden der Freundschaft erhielt. Der Kreml lobte ihn schon vor seiner offiziellen Nominierung in höchsten Tönen. Unterdessen kam der Geheimdienst CIA laut Medienberichten zu dem Schluss, dass Russland durch Cyber-Angriffe gezielt in die US-Wahl eingegriffen hat, um Trump zum Sieg zu verhelfen. (dpa)

Abgelegt in: