Neuer Chef für den BND

Andreas von Delhaes-Guenther - 27. April 2016

Der Präsident des Bundesnachrichtendienstes (BND), Gerhard Schindler, wird mitten in der Reformdebatte über den Auslandsgeheimdienst überraschend abgelöst. Nachfolger wird ein Vertrauter von Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU), dessen bisheriger Abteilungsleiter Bruno Kahl. Kanzleramtschef Peter Altmaier (CDU) will den designierten neuen BND-Präsidenten heute der Öffentlichkeit präsentieren. Offiziell gab es noch keine Begründung für den Wechsel an der BND-Spitze. In Sicherheitskreisen wurde nach dpa-Informationen vermutet, dass das Kanzleramt angesichts der BND-Reformdebatte und der Bedrohung durch terroristische Islamisten ein klares Signal für einen Neuanfang beim BND setzen will. Zudem war der BND in der Affäre um illegale Abhörpraktiken des US-Geheimdienstes National Security Agency (NSA) und umstrittene eigene Abhörpraktiken schwer in Bedrängnis geraten. Der 63 Jahre alte Schindler führt den Auslandsnachrichtendienst mit seinen etwa 6500 Mitarbeitern seit Anfang 2012. Er steht knapp zwei Jahre vor seiner Pensionierung. Schindler wurde laut „Bild„-Zeitung und nach dpa-Informationen vor die Wahl gestellt, von sich aus das Amt niederzulegen, etwa aus Alters- oder Gesundheitsgründen, oder entlassen zu werden. Die zweite Variante ist bei politischen Beamten wie Schindler jederzeit möglich.

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